Baustart der ersten direkten deutsch-britischen Stromverbindung
Die erste direkte Stromverbindung zwischen Großbritannien und Deutschland, "NeuConnect", entsteht. Heute wird auf dem Baufeld in Wilhelmshaven mit den Arbeiten auf deutscher Seite begonnen. Bundesminister Habeck nimmt gemeinsam mit dem britischen Staatsminister für Handelspolitik Gregory Hands, dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies und dem Oberbürgermeister von Wilhelmshaven Carsten Feist sowie Vertretern der durchführenden Unternehmen am symbolischen Spatenstich teil.
Wichtige Rolle der Stromverbindung
Bundesminister Robert Habeck betonte: "Das klimaneutrale Stromsystem braucht Flexibilität. Deshalb bauen wir nicht nur die Stromnetze in Deutschland aus, sondern sorgen auch für Stromtrassen zu unseren Nachbarn. Der Bau dieser Stromverbindung ist einer von vielen Bausteinen der Dekarbonisierung, verbunden mit weiterhin höchster – auch grenzüberschreitender – Versorgungssicherheit. Beides muss Hand in Hand gehen. Die enge deutsch-britische Zusammenarbeit auf diesem Gebiet ist ein gutes Vorzeichen für weitere Kooperationsprojekte."
Technische Details von NeuConnect
NeuConnect verbindet auf einer Länge von etwa 720 km die Übertragungsnetze Deutschlands und Großbritanniens miteinander. Die Stromverbindung verläuft vom geplanten Umspannwerk Isle of Grain in der Grafschaft Kent zum Umspannwerk Fedderwarden im Stadtgebiet Wilhelmshaven. Dabei quert sie die Hoheitsgebiete Großbritanniens, der Niederlande und Deutschlands. Der deutsche Teil der Leitung beträgt 193 km. In der Nordsee wird die Leitung als Unterseekabel und auf der deutschen Landseite als Erdkabel verlegt.
Versorgungssicherheit und Kapazität
NeuConnect trägt durch den direkten Stromaustausch zwischen Deutschland und Großbritannien zur Versorgungssicherheit in beiden Ländern bei. Mit einer Kapazität von 1,4 Gigawatt können bis zu 1,5 Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden. Die Leitung soll 2028 in Betrieb genommen werden.
Ziele der Klimaneutralität und zukünftige Zusammenarbeit
Deutschland und Großbritannien teilen das Ziel der Klimaneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts und haben mit einer gemeinsamen Absichtserklärung am 3. November 2023 ihren Wunsch bekräftigt, künftig stärker zusammenzuarbeiten, um sichere, saubere und bezahlbare Energie für Verbraucher in beiden Ländern zu gewährleisten. Großbritannien verfügt über erhebliche Potenziale bei der Erzeugung von Offshore-Windenergie und plant, bis 2030 auf 50 Gigawatt installierte Leistung auszubauen. Über NeuConnect wird daher perspektivisch grüner Strom nach Deutschland fließen.
Internationale Investitionen
Die Investitionskosten für das Projekt werden von einem internationalen Konsortium getragen, das die Umsetzung und den Betrieb der Stromverbindung sicherstellen wird.