Wachsende Bedeutung von Elektrobussen im Stadtverkehr

Wachsende Bedeutung von Elektrobussen im Stadtverkehr

Wachsende Bedeutung von Elektrobussen im Stadtverkehr

  • Nachhaltigkeit
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Elektroantriebe gewinnen im europäischen Nahverkehr zunehmend an Bedeutung. Wie Till Oberwörder, Chef von Daimler Buses, am Unternehmenssitz in Leinfelden-Echterdingen mitteilte, lag der Anteil elektrisch betriebener Stadtbusse im Jahr 2024 bereits bei über 50 Prozent aller Neuzulassungen. Daimler Buses reagiert auf diese Entwicklung mit einem Ausbau seiner Dienstleistungen rund um Elektrobusse.

Neue Serviceangebote: Batterietausch und -aufbereitung

Um die Wirtschaftlichkeit der E-Fahrzeuge zu verbessern, bietet das Unternehmen ab sofort die Aufbereitung gebrauchter Batterien an. Ab dem kommenden Jahr soll außerdem ein systematischer Batterietausch eingeführt werden. Ziel ist es, die Nutzungsdauer und Effizienz von E-Bussen auf ein ähnliches Niveau wie bei konventionellen Antrieben zu bringen.

Stabile Verkaufszahlen und gute Rendite

Für das laufende Geschäftsjahr plant Daimler Buses den Verkauf von 25.000 bis 30.000 Bussen weltweit. Dabei strebt das Unternehmen eine Umsatzrendite von acht bis zehn Prozent an. Bereits 2024 konnte der Absatz um zwei Prozent auf rund 26.600 Fahrzeuge gesteigert werden. Der Umsatz kletterte um 15 Prozent auf über 5,2 Milliarden Euro, die bereinigte Umsatzrendite betrug 8,3 Prozent – eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (4,7 Prozent).

Starke Präsenz in Deutschland – Sicherheiten für Mitarbeitende

Mit rund 16.000 Beschäftigten weltweit, davon etwa 8.000 in Deutschland, ist Daimler Buses nach eigenen Angaben der letzte Bushersteller mit Produktionsstandorten im Inland – konkret in Mannheim und Neu-Ulm. Für die Mitarbeitenden gilt bis Ende 2033 eine Beschäftigungssicherung, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließt.

Produktentwicklung: E-Offensive wird ausgeweitet

Bereits seit 2018 bietet Daimler Buses einen vollelektrischen Stadtbus an. Ab 2026 soll das Angebot um ein Modell für Überlandlinien und Ausflugsverkehr erweitert werden. Zudem plant das Unternehmen, bis 2030 elektrisch angetriebene Reisebusse einzuführen, die unterwegs geladen werden können.

Infrastruktur bleibt Herausforderung

Trotz technischer Fortschritte mahnt Oberwörder beim Thema Infrastruktur zur Eile. Der Ausbau von Schnelllade- und Wasserstofftankstellen schreite zu langsam voran. Daimler Buses setzt – wie der Mutterkonzern Daimler Truck – auf einen Mix aus Batterietechnologie und Wasserstoffantrieb mittels Brennstoffzelle, um auch längere Strecken mit emissionsarmen Fahrzeugen zu bewältigen.