
ID fordert Wiedereinführung der KfW-55-Förderung
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID) warnt vor einem drohenden Stillstand im Wohnungsbau. Besonders Projekte, die nach dem KfW-Effizienzhaus-55-Standard (EH55) geplant wurden, stehen unter Druck. Viele Bauvorhaben verfügen zwar über eine gültige Förderzusage, konnten jedoch aufgrund der gestiegenen Baukosten und veränderter Marktbedingungen bislang nicht umgesetzt werden. Andere genehmigte Projekte haben den Förderstopp von 2022 nicht überstanden und blieben ohne Antragstellung.
Umsetzung des Koalitionsvertrags gefordert
Im Koalitionsvertrag ist die Wiederherstellung der Förderfähigkeit für den EH55-Standard bereits vorgesehen. Die BID fordert nun eine zügige Umsetzung dieses politischen Vorhabens und die Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel. Ohne entsprechende Maßnahmen droht nach Schätzungen der Verlust von zehntausenden Wohneinheiten – mit erheblichen Folgen für Mieter, Kommunen sowie die Bau- und Immobilienwirtschaft.
Zentrale Forderungen der BID
Die Immobilienwirtschaft legt vier konkrete Schritte vor, um die Bauaktivität wieder anzukurbeln:
1. Verlängerung der Umsetzungsfristen: Alle Förderanträge sollen eine einheitliche Verlängerung auf 72 Monate erhalten, um unter den aktuellen Marktbedingungen realisierbar zu bleiben.
2. Wiedereinführung der KfW-55-Förderung: Zur Aktivierung des Bauüberhangs soll die Förderfähigkeit des EH55-Standards befristet wiederhergestellt werden. Dadurch könnten nach internen Berechnungen bis zu einundfünfzigtausend Wohneinheiten entstehen.
3. Anpassung des Förderkreditbetrags: Der Höchstbetrag pro Wohneinheit soll auf dreihunderttausend Euro angehoben werden, ergänzt durch zusätzliche Anreize zur Abfederung der Baukostensteigerungen.
4. Klarstellung zur Objektförderung: Die Förderung soll objektbezogen bleiben. Ein Wechsel des Bauherrn oder Projektträgers darf nicht zu einem Verlust der Fördermittel führen, solange die technischen Standards eingehalten werden.
Signal für Wohnraumschaffung und Klimaschutz
Nach Einschätzung der BID ist ein schnelles Handeln unerlässlich, um den Wohnungsbau zu stabilisieren. Die geforderten Maßnahmen seien sowohl förderrechtlich machbar als auch gesellschaftspolitisch notwendig, um die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum, Investitionssicherheit und Klimaschutz gleichermaßen zu sichern.