Dockyard Berlin – Bürogebäude mit klimaneutralem Konzept

Dockyard Berlin – Bürogebäude mit klimaneutralem Konzept

Dockyard Berlin – Bürogebäude mit klimaneutralem Konzept

  • Nachhaltigkeit
  • 5 Min

An der Stralauer Allee 15–16 in Berlin-Friedrichshain wurde im Juli 2025 das Bürogebäude Dockyard fertiggestellt. Das siebengeschossige Ensemble mit Tiefgarage markiert den östlichen Abschluss des Osthafenquartiers und ist Teil eines Masterplans, den TCHOBAN VOSS Architekten bereits Anfang der 2000er-Jahre entwickelt hatten. Zu den früheren Projekten dieses Plans zählen unter anderem das nhow Hotel, das Coca-Cola Headquarters und das Wohngebäude „The White“. Das Volumen und die Höhenentwicklung des Neubaus nehmen Bezug auf die bestehenden Strukturen des Quartiers. Der verglaste Verbindungsbau öffnet sich im Erdgeschoss als stützenfreier Durchgang zur Spreepromenade und ist mit reflektierenden Edelstahlpaneelen ausgestattet, die wechselnde Lichtreflexionen erzeugen.
Konstruktion und Tragwerk
Dockyard wurde in Holz-Hybrid-Bauweise mit Skelettstruktur errichtet. Die Brückenkonstruktion zwischen den beiden Hauptbaukörpern ist als stahlfreie Fachwerktragstruktur aus Baubuche ausgeführt. Ab dem ersten Obergeschoss kamen Holz-Beton-Verbunddecken zum Einsatz. Unter- und Erdgeschosse bestehen aus Stahlbeton. Eingesetzt wurden zudem DELTABEAM® Green-Träger aus mehr als 95 Prozent recyceltem Stahl, insgesamt rund 800 Tonnen. Die Dachflächen sind extensiv begrünt und als begehbare Terrassen mit Sitzbereichen angelegt, verbunden durch einen Steg oberhalb des Verbindungsbaus.
Fassadengestaltung
Die Fassaden ab dem ersten bis sechsten Obergeschoss sind als Glaselementfassaden mit einem zweigeschossigen Raster ausgebildet. Zur Spree hin prägen vorspringende Erker mit Balkonen die Südfront. Rückspringende Loggien befinden sich an den übrigen Gebäudeseiten. Opake Flächen sind mit gekanteten Aluminiumblechen verkleidet. Der Verbindungsbau erhielt eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit bedruckten Glaspaneelen.

Nutzung und Erschließung

Jeder der beiden Baukörper verfügt über einen eigenen, dreigeschossigen Eingang an der Stralauer Allee. Lichte Höhen bis 6,90 Meter prägen die Lobbies. Zwei Treppenhauskerne und barrierefreie Aufzüge gewährleisten die Erschließung. Die Büroflächen erstrecken sich über das erste bis sechste Obergeschoss und sind als offene Grundrisse geplant, können aber flexibel unterteilt werden. Im Erdgeschoss sind Gastronomieflächen sowie ein Konferenzbereich untergebracht. Die Tiefgarage bietet 81 Stellplätze, davon neun barrierefrei, sämtlich mit Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.

Energie und Nachhaltigkeit

Für den Betrieb wurde ein fossilfreies Energiekonzept entwickelt. Ein Eisspeicher mit 1,6 Millionen Litern Fassungsvermögen dient zur Heizung und Kühlung. Auf den Dächern sind 1.250 Quadratmeter Solar-Hybridkollektoren und 300 Quadratmeter Photovoltaik installiert, deren Strom die Wärmepumpen des Heiz- und Kühlsystems versorgt. Das Ziel ist ein klimaneutraler Betrieb nach LEED Zero Carbon. Verwendet wurden Baubuche und CLT aus PEFC-zertifiziertem Nadelholz, die hohe CO₂-Speicherkapazität mit vergleichsweise geringem Eigengewicht verbinden.

Innenraumgestaltung und Kunst

Die Innenraumgestaltung übernahm die Ippolito Fleitz Group GmbH. In den Lobbies sind Kunstwerke von Julius von Bismarck, Kwangho Lee und Katrin Bremermann installiert. Diese tragen zur kulturellen und gestalterischen Aufwertung des Projekts bei.

Zertifizierungen

Dockyard ist mit WiredScore Platin zertifiziert. Darüber hinaus sind weitere Zertifizierungen in Vorbereitung, darunter LEED Platin, LEED Zero Carbon, WELL Platin sowie BEG 55 EE.