Tarifstreit eskaliert: Maler fordern acht Prozent mehr Lohn

Tarifstreit eskaliert: Maler fordern acht Prozent mehr Lohn

Tarifstreit eskaliert: Maler fordern acht Prozent mehr Lohn

  • Politik
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Die Tarifverhandlungen für Maler und Lackierer sind nach der dritten Verhandlungsrunde ins Stocken geraten. Die Arbeitgeber hatten lediglich geringe Lohnerhöhungen angeboten, woraufhin die Gewerkschaft ihre ursprüngliche Forderung noch einmal erhöhte und schließlich die Gespräche abbrach. Uneinigkeit über die wirtschaftliche Lage verhinderte eine Einigung. Sollte keine Lösung gefunden werden, droht eine Schlichtung – andernfalls steht die Branche Anfang März ohne Tarifvertrag da.

Gewerkschaft kritisiert unzureichendes Angebot

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) begründete den Verhandlungsabbruch mit dem aus ihrer Sicht unzureichenden Angebot der Arbeitgeber. "Sie haben sich nur in Cent-Schritten bewegt", erklärte IG Bau-Verhandlungsführer Carsten Burckhardt. Laut Gewerkschaft waren die Arbeitgeber nicht einmal bereit, die Inflation auszugleichen. Ihr letztes Angebot lag bei lediglich zwei Prozent Lohnerhöhung – das entspräche für Malergesellen einem Anstieg von nur 37 Cent pro Stunde.

Arbeitgeber verweisen auf wirtschaftliche Unsicherheiten

Der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz (BV Farbe) zeigte sich hingegen verwundert über die Haltung der Gewerkschaft. „In wirtschaftlich schwierigen Zeiten solche taktischen Spielchen zu betreiben, ist kein gutes Zeichen“, kritisierte Markus Heineke, Verhandlungsführer des BV Farbe. Die Herausforderungen der Betriebe würden aus Sicht der Arbeitgeber nicht genügend berücksichtigt.

Forderungen der Gewerkschaft: Acht Prozent mehr Lohn

Die IG Bau fordert für die 115.000 Maler und Lackierer in den bundesweit 21.700 Betrieben eine Lohnerhöhung von acht Prozent. Dies würde einer Steigerung um 1,50 Euro pro Stunde entsprechen. Die Gewerkschaft argumentiert, dass trotz guter Auftragslage und Fachkräftemangels die wirtschaftliche Situation der Branche klein geredet werde. Zudem kritisiert sie die Nutzung weltpolitischer Krisen als Argument gegen höhere Löhne.

Schlichtung als nächster Schritt?

Sollte die Tarifverhandlung offiziell für gescheitert erklärt werden, folgt eine Schlichtung zwischen den Tarifparteien. Die Verhandlungen stehen nun unter starkem Zeitdruck, insbesondere wenn bis Anfang März eine Einigung erzielt werden soll.