
Neues Stadtquartier Blankenburger Süden in Berlin
Im Berliner Bezirk Pankow soll mit dem „Blankenburger Süden“ eines der größten zusammenhängenden Stadtentwicklungsprojekte der Hauptstadt entstehen. Geplant sind rund 8.600 neue Wohnungen auf einer Fläche von 160 Hektar – Wohnraum für etwa 20.000 Menschen. Der Berliner Senat hat nun das Struktur- und Nutzungskonzept beschlossen. Der Baubeginn ist ab dem Jahr 2029 vorgesehen.
Wohnen, Bildung, Freizeit: ein urbanes Gesamtkonzept
Das Stadtquartier zwischen Blankenburg und Heinersdorf soll mehr als nur Wohnraum bieten. Neben Kitas, fünf Schulstandorten von Grundschule bis Gymnasium sind auch Flächen für Gewerbe, Sport und Erholung sowie ein neues Stadtteilzentrum mit Einkaufsmöglichkeiten geplant. Die Wohnbebauung soll sich auf drei Areale mit jeweils rund 4.000 Wohnungen konzentrieren, statt wie ursprünglich vorgesehen als ein durchgehendes Quartier realisiert zu werden. Auch landeseigene Wohnungsgesellschaften sollen beteiligt sein. Vorgesehen sind zudem Gebäude mit bis zu zehn Geschossen.
Infrastruktur als Herausforderung – Mobilitätskonzept in Arbeit
Ein Projekt dieser Größenordnung erfordert umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen. Bereits heute bestehen in der Region Verkehrsprobleme, wie Verkehrsstaatssekretär Johannes Wieczorek betont. Deshalb sollen neue Straßen und Radwege entstehen. Ziel ist ein umweltfreundliches Verkehrskonzept, bei dem 80 Prozent der Verkehrswege emissionsarm zurückgelegt werden. Dazu gehört auch eine geplante Verlängerung der Straßenbahnlinie M2 um 3,3 Kilometer in das neue Quartier. Eine mögliche Erweiterung der U-Bahnlinie U9 wird ebenfalls berücksichtigt.
Anwohnerbedenken berücksichtigt – Anpassungen an ursprünglicher Planung
In der Vergangenheit hatte das Projekt auch für Kritik gesorgt. Anwohner befürchteten eine „Betonwüste“ vor ihrer Haustür. Diese Einwände haben dazu geführt, dass die Planung überarbeitet wurde. Statt eines einzigen großen Blocks wurde das Gebiet in drei Schwerpunkte aufgeteilt. Bausenator Christian Gaebler betonte zudem, dass bestehende Kleingärten von der Entwicklung nicht betroffen seien.
Blankenburger Süden als Teil der Berliner Wohnungsbauoffensive
Neben dem Projekt in Pankow treibt der Berliner Senat auch an anderen Orten den Wohnungsbau voran. So wurden bereits Pläne für ein Quartier mit 1.500 Wohnungen am ehemaligen Güterbahnhof Köpenick sowie für 500 Wohnungen in der Neuen Mitte Tempelhof beschlossen. Angesichts des anhaltenden Wohnungsmangels bleibt die Wohnraumschaffung eine zentrale Herausforderung für Berlin. Von den jährlich angestrebten 20.000 Neubauwohnungen ist die Stadt weiterhin deutlich entfernt.