
Baukrise verschärft sich: Baustoffproduktion stark gesunken
Das Statistische Bundesamt hat alarmierende Zahlen veröffentlicht: Die Baustoffproduktion in Deutschland ist im Jahr 2023 um 16,7 Prozent gesunken. Einige Branchen verzeichnen sogar Rückgänge von bis zu 40 Prozent. Dieser Abschwung wird durch eine Reihe von Faktoren verursacht, darunter die erschwerten Bedingungen für Wohnungsbauförderungen, hohe Baukosten und die Zinswende.
Auswirkungen auf die Gesellschaft
Die Folgen dieser Entwicklung sind weitreichend. Weniger Baustoffe bedeuten weniger Neubauten, weniger Instandhaltungen von Gebäuden und eine verlangsamte Energiewende. Zum Beispiel benötigt allein das Fundament einer Windkraftanlage etwa tausend Kubikmeter Transportbeton. Ohne dringende politische Maßnahmen könnte Deutschland mittelfristig seine Ziele im Bereich erneuerbarer Energien verfehlen.
Forderung nach mehr Verlässlichkeit in der Baupolitik
Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Baustoffe – Steine und Erden (bbs), betont die Notwendigkeit von mehr Verlässlichkeit in der Baupolitik. Das Vertrauen der Verbraucher in Baufinanzierungen sei durch Gesetze wie das Heizungsgesetz und eingestellte Förderprogramme nachhaltig geschädigt worden.
Dringender Bedarf an neuen Impulsen für die Baukonjunktur
Die Opposition wird ebenfalls für die Misere verantwortlich gemacht, insbesondere für die Verzögerung des Wachstumschancengesetzes. Um die Baustoffproduktion anzukurbeln, sind neue Impulse erforderlich. Eine Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und politischen Kräften ist unerlässlich, um bessere Förderprogramme, mehr Bauland, weniger Bürokratie und eine beschleunigte Umsetzung von Bauvorhaben zu gewährleisten.
Appell für Investitionen in den Wohnungsbau
Ein deutliches Signal ist die Bereitstellung von einer Milliarde Euro für den Wohnungsbau. Es wird darauf hingewiesen, dass eine anhaltende Verschlechterung der Baustoffproduktion dazu führen könnte, dass Produktionskapazitäten langfristig abgebaut werden. Dies müsse unbedingt verhindert werden, um die Baukonjunktur wieder anzukurbeln und Deutschland auf Kurs zu halten.