Baugewerbe in Niedersachsen: Dunkle Aussichten

Baugewerbe in Niedersachsen: Dunkle Aussichten

Baugewerbe in Niedersachsen: Dunkle Aussichten

  • Hochbau
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Das niedersächsische Baugewerbe leidet unter dem drastischen Rückgang von Bauaufträgen, wie aus einer kürzlich in Hannover vorgestellten Umfrage des Baugewerbe-Verbandes Niedersachsen (BVN) hervorgeht. Dieser Rückgang hat einen stark negativen Einfluss auf die Stimmung in der Branche. BVN-Präsident Christian Staub betonte: "Besonders unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen, die sich auf den Wohnungsbau konzentrieren, blicken sehr pessimistisch in die Zukunft."
 

Veränderte Stimmung im Vergleich zu 2021

Die Umfrage ergab, dass die Stimmung von 290 befragten Bauunternehmern im Vergleich zum Jahr 2021 deutlich schlechter geworden ist. Vor zwei Jahren beurteilten nur vier Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage im Wohnungsbau als schlecht, während es in diesem Jahr 57 Prozent waren. Auch in Bezug auf die Auftragslage ist ein klarer Wandel von positiven zu negativen Einschätzungen zu beobachten. Im Jahr 2021 bewerteten noch 75 Prozent der Betriebe ihre Auftragsbestände als gut oder ausreichend, während in diesem Jahr zwei Drittel der Betriebe ihre Auftragsbestände als zu gering einschätzten.
 

Erwartete Umsatzrückgänge und Forderungen an die Politik

Die Mehrheit der Bauunternehmen rechnet für das laufende Jahr mit geringeren oder deutlich geringeren Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr. BVN-Präsident Staub betonte die dringende Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln. Matthias Wächter, der Hauptgeschäftsführer des BVN, äußerte sich zur Zukunft der Bauwirtschaft: "Die Bauwirtschaft muss während dieser Rezession länger durchhalten." Erst im Jahr 2026 könne man mit einer Erleichterung rechnen. Zur Förderung des Neubaus schlug er vor, die Grunderwerbssteuer vorübergehend oder dauerhaft zu senken.