Stromunfälle: Neue Branchenvereinbarung

Stromunfälle: Neue Branchenvereinbarung

Stromunfälle: Neue Branchenvereinbarung

  • Politik
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Arbeitsschutz ist insbesondere in risikoreichen Bereichen essenziell. Jährlich ereignen sich in Deutschland rund viertausendfünfhundert Stromunfälle, von denen einige tödlich enden. Besonders betroffen sind Handwerker und Bauunternehmen, die täglich mit elektrischen Anlagen arbeiten. Eine neue Branchenvereinbarung soll nun die Sicherheit erhöhen und die Einhaltung der fünf zentralen Sicherheitsregeln forcieren.

Unfallstatistik zeigt dringenden Handlungsbedarf

Im Jahr 2023 wurden insgesamt viertausendvierhundertzweiundneunzig Stromunfälle registriert, darunter drei mit tödlichem Ausgang. Besonders alarmierend: Fünfhundertzweiundsechzig Unfälle führten zu schweren Verletzungen, die eine Arbeitsunfähigkeit von mindestens drei Tagen zur Folge hatten. Untersuchungen zeigen, dass viele dieser Vorfälle auf Missachtung grundlegender Sicherheitsmaßnahmen zurückzuführen sind. Fehlende Freischaltungen, unterlassene Schutzmaßnahmen oder nicht gesicherte Spannungsfreiheit zählen zu den häufigsten Ursachen.

Branchenvereinbarung soll Sicherheitsstandards stärken

Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) haben eine neue Branchenvereinbarung unterzeichnet. Ziel ist es, die Einhaltung der fünf Sicherheitsregeln konsequenter durchzusetzen. Neben klassischen Aufklärungsmaterialien wie Broschüren und Checklisten setzt die BG ETEM verstärkt auf digitale Schulungsangebote, Online-Marketing und Kooperationen mit Influencern, um Fachkräfte noch gezielter zu sensibilisieren.

Sicherheit sichert Fachkräfte und Branchenqualität

Die Einhaltung der Sicherheitsstandards hat weitreichende Auswirkungen auf die Fachkräfteverfügbarkeit. "Unsichere Arbeitsbedingungen sind nicht akzeptabel, weil sie lebensgefährlich sein können", betont BG ETEM-Hauptgeschäftsführer Jörg Botti. Neben dem individuellen Schutz minimiert ein sicherer Arbeitsplatz auch Ausfälle und trägt zur Stabilität der Branche bei.

Arbeitssicherheit als Garant für Effizienz und Qualität

"Gerade in gefahrgeneigten Berufen sind Sicherheit und die Einhaltung bewährter Regeln essenziell, um Unfälle zu vermeiden", erklärt ZVEH-Vizepräsident und BG-ETEM-Vorstandsmitglied Martin Böhm. Arbeitssicherheit schützt nicht nur die Beschäftigten, sondern trägt auch zur Qualität und Effizienz der ausgeführten Arbeiten bei. Eine konsequente Umsetzung der Sicherheitsregeln sorgt für reibungslose Abläufe und verhindert Verzögerungen durch Unfälle.