ZDH-Forum: Impulse für Wettbewerbsfähigkeit

ZDH-Forum: Impulse für Wettbewerbsfähigkeit

ZDH-Forum: Impulse für Wettbewerbsfähigkeit

  • Politik
  • 3 Min

Beim ZDH-Forum in Berlin stand die Frage im Mittelpunkt, wie eine erfolgreiche Wirtschaftswende gelingen kann. Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), forderte die Politik dazu auf, die besonderen Bedürfnisse der lohnintensiven und standortgebundenen Handwerksbetriebe stärker zu berücksichtigen.

Wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks

Dittrich betonte die immense Bedeutung des Handwerks für die deutsche Wirtschaft. Mit einem Umsatz von 766 Milliarden Euro im Jahr 2023 übertrifft das Handwerk sogar die Automobilindustrie. Außerdem beschäftigt es rund 5,6 Millionen Menschen, was das Handwerk nicht nur zu einer wirtschaftlichen, sondern auch zu einer gesellschaftlichen Macht macht. Ein starkes Handwerk ist somit unverzichtbar für eine starke Gesamtwirtschaft und ein erfolgreiches Land.

Politische Maßnahmen für mehr Planungssicherheit

Vor den rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Forums unterstrich Dittrich, dass das Handwerk bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, wenn die Politik klare Rahmenbedingungen schafft. Betriebe benötigen vor allem Planungssicherheit, Verlässlichkeit und Anreize für Investitionen und Leistung, um die aktuelle Wachstumsschwäche zu überwinden.

Christian Lindners Impulse für die Wirtschaftswende

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hielt einen Impulsvortrag und betonte die Bedeutung verbesserter Standortbedingungen, um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Laut Dittrich sind die zentralen Herausforderungen klar: hohe Steuer- und Abgabenlast, übermäßige Bürokratie und ein Mangel an Fachkräften.

Reform der Sozialversicherungen gefordert

Dittrich forderte dringend eine Reform der Sozialversicherungen, um diese fair, finanzierbar und zukunftsfähig zu gestalten. Ohne Reformen könnten die Beiträge bis 2035 auf über 48 Prozent steigen. Der Anstieg der Beiträge in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung allein werde Unternehmen und Beschäftigten bis zu 20 Milliarden Euro an Kaufkraft entziehen – Geld, das für Investitionen und Konsum fehlt.