Wälder als Kohlenstoff-Quelle statt -Senke

Wälder als Kohlenstoff-Quelle statt -Senke

Wälder als Kohlenstoff-Quelle statt -Senke

  • Nachhaltigkeit
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Die aktuelle Bundeswaldinventur (BWI) belegt, dass die deutschen Wälder durch die Auswirkungen der Klimakrise stark geschädigt sind und nicht mehr als Kohlenstoff-Senke fungieren. Der Wald hat sich in den letzten Jahren aufgrund von Stürmen, Dürre und Schädlingsbefall zur Kohlenstoff-Quelle entwickelt. Seit 2017 gingen die Kohlenstoffvorräte um 41,5 Millionen Tonnen zurück. Bundesminister Cem Özdemir betonte die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Anpassung der Wälder an die Klimaveränderungen.

Waldflächen stabil, Holzvorrat rückläufig

Die Gesamtwaldfläche in Deutschland ist mit 11,5 Millionen Hektar seit 2012 stabil geblieben. Dennoch ist der Holzvorrat aufgrund von Trockenheit und Schäden durch Naturgewalten von 3,8 Milliarden auf 3,6 Milliarden Kubikmeter zurückgegangen, womit er das Niveau von 2012 erreicht hat.

Positiver Trend bei Biodiversität und Mischwäldern

Die Inventur zeigt auch Fortschritte: Der Anteil an Mischwäldern stieg auf 79 Prozent, und die Zahl der alten und dicken Bäume nahm zu. Diese Entwicklung verbessert die Biodiversität und die ökologische Stabilität der Wälder. Der Totholzanteil ist um 32 Prozent gestiegen, was Lebensraum für viele Arten bietet. Gleichzeitig verdeutlicht der Anstieg aber auch die negativen Auswirkungen der Klimaschäden.

Kalamitätsflächen und Anpassungsbedarf

Rund 2 Millionen Hektar Wald sind durch Kalamitäten, also Schäden durch Naturgewalten wie Dürre und Borkenkäferbefall, betroffen. Auf 34 Prozent dieser Flächen fand keine forstliche Nutzung statt. Die hohe Anzahl betroffener Flächen verdeutlicht den dringenden Bedarf an Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz und Anpassungsfähigkeit der Wälder.

Waldumbau als langfristige Strategie

Um den Wald langfristig wieder zu stabilisieren, unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium die Waldbesitzer mit einem neuen Bundeswaldgesetz. Ziel ist es, die Wälder an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen, ihre Multifunktionalität zu erhalten und die nachhaltige Holznutzung zu fördern.

Erkenntnisse für die Zukunft

Die Bundeswaldinventur liefert wichtige Daten zur Entwicklung des Waldes und dient als Grundlage für zukünftige Strategien im Bereich Forstwirtschaft und Klimaschutz. Sie ermöglicht eine gezielte Planung und Umsetzung von Maßnahmen, um die Wälder als wichtige CO2-Speicher, Biodiversitätsreservoir und Erholungsraum für kommende Generationen zu sichern.