Bessere Bodenqualität durch Kreislaufwirtschaft
Das europäische Verbundprojekt SPIN-FERT, an dem die Universität Hohenheim beteiligt ist, verfolgt das Ziel, die Bodengesundheit im Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenanbau nachhaltig zu verbessern. Mithilfe von Kreislaufwirtschaft und Innovationen sollen torffreie Substrate und neuartige Düngemittel entwickelt werden, um die Bodenqualität langfristig zu sichern und die Abhängigkeit von Torf zu reduzieren.
Herausforderungen im Gartenbau
Intensive Nutzung der Böden im Gartenbau führt häufig zu Problemen wie Erosion, Versalzung und Nährstoffverlusten. Gleichzeitig wird der Abbau von Torf als Kultursubstrat stark kritisiert, da er zur Freisetzung von CO₂ und zum Verlust wertvoller Ökosysteme beiträgt.
Kreislaufwirtschaft als Lösung
SPIN-FERT setzt auf die Umwandlung landwirtschaftlicher Abfälle in hochwertige Substrate und Düngemittel. Durch den Einsatz ausgewählter Mikroorganismen wird die Nährstofffreisetzung optimiert. Diese Ansätze zielen darauf ab, die Bodenfruchtbarkeit zu steigern und die Umweltauswirkungen des Gartenbaus zu minimieren.
Feldversuche in ganz Europa
Die entwickelten Substrate und Verfahren werden in Polen, Italien und Frankreich getestet. Dabei kommen modernste Technologien zum Einsatz, darunter KI-gestützte Bodenbewertung, Lab-on-Chip-Geräte, automatisierte Bildanalysen und Präzisionsbewässerungssysteme. Diese Ansätze sollen die Effizienz der Bodennutzung weiter verbessern.
Zusammenarbeit und Akzeptanz
Um die Marktfähigkeit der Innovationen sicherzustellen, kooperiert SPIN-FERT mit kleinen und mittleren Unternehmen, Behörden und Bürgervertretungen. Die Universität Hohenheim analysiert zudem die Akzeptanz und Wahrnehmung von Torfalternativen bei professionellen Anbauenden und Hobby-Gärtner:innen. Qualitative und quantitative Studien sollen Erkenntnisse liefern, um Marketing- und Politikempfehlungen zu entwickeln.
Europäische Kooperation für nachhaltige Lösungen
Unter der Leitung des polnischen Forschungsinstituts InHort arbeiten 20 Partnerorganisationen aus ganz Europa zusammen. Ziel ist es, Lösungen zu entwickeln, die die Bodengesundheit stärken, die Abhängigkeit von Torf verringern und die landwirtschaftliche Produktivität fördern. Dieses Projekt soll den Gartenbau nachhaltiger gestalten und neue Maßstäbe setzen.