Konjunkturschwäche trifft Thüringer Unternehmen
Die schwache Konjunktur setzt vielen Thüringer Unternehmen schwer zu. Besonders betroffen ist die Bauwirtschaft, in der zahlreiche Firmen aufgrund finanzieller Probleme Insolvenz anmelden mussten.
Zunahme der Unternehmensinsolvenzen
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Erfurt stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Thüringen in den ersten neun Monaten des Jahres um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt meldeten 201 Unternehmen Insolvenz an, wodurch 1.579 Arbeitsplätze betroffen waren. Die Gläubigerforderungen summierten sich auf rund 181 Millionen Euro.
Bauwirtschaft am stärksten betroffen
Die Bauwirtschaft ist besonders von der Insolvenzwelle betroffen. Von den 201 Insolvenzen entfallen 38 auf diese Branche, vor allem im Bereich des Wohnungsbaus. Auch Dienstleister mit 28 und Autohändler sowie Werkstätten mit 24 Insolvenzen waren stark betroffen.
Rückgang der Privatinsolvenzen
Während die Zahl der Unternehmensinsolvenzen anstieg, sank die Zahl der Privatinsolvenzen. Zwischen Januar und September beantragten 1.056 Verbraucher ein Insolvenzverfahren, was einem Rückgang von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insgesamt bearbeiteten die Thüringer Amtsgerichte 1.649 Insolvenzverfahren, darunter auch Verfahren von Nachlässen und ehemals Selbstständigen.
Gerichtliche Entscheidungen und Forderungen
Mehr als 93 Prozent der Verfahren wurden eröffnet. 90 Verfahren wurden mangels Masse abgewiesen, und 18 endeten mit einem Schuldenbereinigungsplan. Die gesamten Gläubigerforderungen wurden auf rund 280 Millionen Euro beziffert.