Serielle Sanierung boomt dank BEG-Bonus

Serielle Sanierung boomt dank BEG-Bonus

Serielle Sanierung boomt dank BEG-Bonus

  • Nachhaltigkeit
  • 5 Min

Die serielle Sanierung hat sich binnen kurzer Zeit zu einem zentralen Baustein der energetischen Gebäudemodernisierung entwickelt. Was einst als technologische Nische begann, etabliert sich zunehmend als industriell nutzbares Verfahren mit Tempo, Wirtschaftlichkeit und Marktrelevanz. Getrieben wird dieser Trend vor allem durch den BEG-Bonus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Staatliche Förderung, digitale Planung und vorgefertigte Elemente sorgen für einen Innovationsschub in der Bauwirtschaft – mit direkten Auswirkungen auf Bauprozesse, Investitionsentscheidungen und die Kosteneffizienz.

Wachsender Marktanteil durch gezielte Förderung

Seit Einführung des BEG-Bonus nimmt der Anteil serieller Verfahren bei Sanierungen deutlich zu. Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) basiert mittlerweile fast jede vierte genehmigte Förderung für Effizienzhäuser 40 oder 55 auf diesem Ansatz. Für Bauunternehmen und Handwerksbetriebe bedeutet das: neue Marktchancen, verlässliche Auftragslage und stabile Wachstumsprognosen. Christian Stolte von der dena erklärt, das wirke als Innovationsmotor – Bauunternehmen investieren verstärkt in serielle Lösungen.

Skaleneffekte steigern Wirtschaftlichkeit

Während 2022 die serielle Sanierung noch als Nischenthema galt, hat sich der Marktanteil mittlerweile auf rund 23 Prozent erhöht. Bislang wurden 2.143 Förderanträge für etwa 11.600 Wohneinheiten bewilligt. Mit dem steigenden Auftragsvolumen verbessern sich die Produktionsprozesse – erste Projekte zeigen, dass seriell montierte Fassadenlösungen bis zu zehnmal schneller installiert werden können als herkömmliche Systeme. Die Aussicht auf sinkende Kosten durch höhere Stückzahlen stärkt das Vertrauen in das Verfahren.

Digitalisierung und Vorfertigung sorgen für Tempo

Serielle Sanierung bleibt nicht auf den Mehrfamilienhausbau beschränkt. Auch Ein- und Zweifamilienhäuser sowie erste öffentliche Gebäude wie Schulen und Kitas profitieren von vorgefertigten Elementen – selbst ohne explizite Förderung durch das BEG. Die wachsende Nachfrage zeigt: Die Methode etabliert sich als zukunftsfähiger Standard in der Sanierungsbranche. Die dena spricht von einem bereits angestoßenen Bauvolumen von rund zwei Milliarden Euro.

Langfristiges Potenzial von 500 Milliarden Euro

Bis 2045 schätzt die dena das Potenzial des seriellen Sanierungsmarktes auf rund 500 Milliarden Euro. Besonders im Fokus stehen Gebäude aus den 1950er- bis 1970er-Jahren – ein riesiger Markt für mittelständische Unternehmen und Generalunternehmer mit Erfahrung im Sanierungsbereich. Einsparungen bei den Energiekosten erhöhen die Attraktivität für Investoren zusätzlich.

Bayern und NRW als Vorreiter

Regional gesehen führen Bayern und Nordrhein-Westfalen die Antragsstatistik an – unter anderem durch große Projekte wie in Erlangen. Auch in Hessen, Niedersachsen und Baden-Württemberg nimmt die Dynamik zu. Der SerSan-Bonus wirkt damit nicht nur als staatliches Förderinstrument, sondern auch als Katalysator für Innovation und Wachstum in der gesamten Bauwirtschaft.