Schwache Auslastung im Maschinenbau
Die deutsche Maschinenbau-Industrie befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage. Die schwachen Auftragseingänge belasten die Auslastung der Produktionsanlagen, und eine Trendwende lässt auf sich warten.
Produktion deutlich unter Vorjahresniveau
Laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) wird die Produktion im laufenden Jahr um 8 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen, bereinigt um Preisänderungen. Die ursprüngliche Prognose, die einen Rückgang von 4 Prozent vorsah, wurde somit deutlich nach unten korrigiert. Einen vergleichbar starken Einbruch gab es zuletzt im Corona-Jahr 2020. Auch für das kommende Jahr wird ein Rückgang von 2 Prozent erwartet, da die Auftragseingänge weiterhin schwach sind.
Schwache Nachfrage aus den USA und China
VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers sieht die Hauptgründe für die schwache Auslastung auf der Nachfrageseite. Sowohl in den USA als auch in China zeigen die Märkte Schwächen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Auch in Europa und Deutschland sei die wirtschaftliche Zukunft ungewiss. Es besteht jedoch Hoffnung, dass die sinkende Inflation und bevorstehende Zinssenkungen den Markt ankurbeln könnten.
Zinssenkungen und Konsumanstieg als Hoffnungsschimmer
Laut Wiechers haben erste Zentralbanken bereits Zinssenkungen eingeleitet, und es sei zu erwarten, dass weitere folgen. Dies könnte Ende 2024 und im Jahr 2025 positive Impulse für die Konjunktur setzen. Zudem wird ein Anstieg des privaten Konsums in vielen Ländern nach Reallohnzuwächsen erwartet. Risiken bleiben jedoch, darunter ein möglicher Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die Ausweitung internationaler Konflikte.
Erwarteter Umsatzrückgang und Stellenabbau
Die geringere Produktion könnte auch den ersten Umsatzrückgang seit 2020 bedeuten. Für 2024 und 2025 erwartet der VDMA einen Umsatz von jeweils 240 Milliarden Euro, verglichen mit 256 Milliarden Euro im Jahr 2023. Die Zahl der Beschäftigten im Maschinenbau könnte 2024 um rund 10.000 auf 1,02 Millionen sinken. In diesem Zusammenhang beginnen in dieser Woche die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie, in der die IG Metall 7 Prozent mehr Lohn fordert.