Rückgang der Neubauten und steigende Mietpreise in Österreich
Die Bauwirtschaft in Österreich sieht sich mit ähnlichen Herausforderungen wie die in Deutschland konfrontiert. Die Anzahl der Neubauprojekte ist in den letzten fünf Jahren stetig gesunken. Für das Jahr 2024 wird ein weiterer Rückgang prognostiziert, obwohl dringend bezahlbarer Wohnraum benötigt wird. Dies könnte zu steigenden Mietpreisen und einer zunehmenden Wohnungsnot führen, während gleichzeitig der Verlust von Arbeitsplätzen in der Bauwirtschaft droht.
Rückgang der Neubauprojekte in Österreich
Die Baukonjunktur in Österreich spiegelt die Situation in Deutschland wider, da auch hier die Bauwirtschaft in der Krise steckt. Im Jahr 2019 wurden noch 69.900 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt. Seitdem ist diese Zahl stetig gesunken, und im Jahr 2023 gab es nur noch 33.900 Baugenehmigungen. Für das Jahr 2024 erwarten Experten einen weiteren Rückgang. Die Gründe hierfür liegen in der Preis- und Zinsentwicklung aufgrund der Inflation, den restriktiven Kreditvergaberichtlinien und bürokratischen Hürden.
Forderungen der Bauwirtschaft in Österreich
Die Vertreter der Bauwirtschaft in Österreich drängen auf ein rasches Umdenken. Andernfalls droht ein erheblicher Mangel an Wohnungen, steigende Mietpreise und die Schließung von Standorten mit daraus resultierendem Arbeitsplatzabbau. Aufgrund des begrenzten Wohnraumangebots sind steigende Mieten unvermeidlich. Langfristig könnte dies in Österreich aufgrund der Bevölkerungsentwicklung zu einer Wohnungsnot führen. Dies stellt auch eine Krise für die Bauindustrie dar, die in Österreich 305.000 Arbeitskräfte beschäftigt und acht Prozent der Arbeitnehmer im Land ausmacht.
Die Initiative "Mehr Zuhaus"
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben 18 führende Unternehmen die Initiative "Mehr Zuhaus" ins Leben gerufen. Sie kritisieren die seit Jahren strengen Kreditvergaberichtlinien, die übermäßige Bürokratie und unzureichende Förderprogramme der Politik. Torsten Kreft, Geschäftsleiter von Hagebau Österreich, betont: "Das muss jetzt korrigiert werden, sonst können wir diesen Wohnungsrückstand nicht mehr aufholen. Angesichts des steigenden Bedarfs an Wohnraum müssen wir dringend vom Rückwärtsgang in den Vorwärtsgang schalten."
Maßnahmen zur Sicherung des Wohnraumbedarfs in der Bauwirtschaft
Obwohl die Bundesregierung einen Maßnahmenkatalog vorgelegt hat, sind die Probleme noch nicht gelöst. Die Branchenvertreter fordern eine Erhöhung der Wohnungsbauförderung und die Wiedereinführung der Zweckbindung. Steuerliche Anreize sollten geschaffen werden, um Investitionen zu fördern. Die Bauwirtschaft benötigt außerdem verstärkten Wohnungsneubau, wobei das Wohnungseigentum wieder bezahlbar sein muss.