Photovoltaik boomt: Dachdecker profitieren von grünem Wachstum
Die Konjunkturzahlen für das Dachdeckerhandwerk sind trotz aller Widrigkeiten ermutigend. Obwohl die Umsatzzahlen leicht rückläufig sind, ist die Auftragslage im Bestand gut. Dies liegt zum Teil an der energetischen Sanierung, durch die auch Aufträge aus anderen Bereichen übernommen werden können. Notwendig sind dabei gute Rahmenbedingungen und verlässliche Partner. Ein guter Austausch mit der Politik ist ebenfalls wichtig.
Stabiler Umsatz trotz Rückgang
Im Jahr 2023 lag der Umsatz im Dachdeckerhandwerk bei rund 12,89 Milliarden Euro, was einem leichten Rückgang um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. „Dennoch steht das Dachdeckerhandwerk äußerst stabil da, weil der Nachfrageeinbruch im Neubaubereich uns zwar trifft, die Auftragslage bei den Bestandsmaßnahmen jedoch gut ist“, erklärt Felix Fink, Ökonom beim Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH). Dies sei besonders erfreulich, da die Stimmung in der Baubranche allgemein schlecht sei, betont er weiter. Die konjunkturelle Lage in der Baubranche ist durch den Einbruch der Baugenehmigungen und den Rückgang der Baufertigstellungen belastet. Bauherren sind durch die Kürzung der Fördermittel und schlechtere Finanzierungsbedingungen verunsichert.
Gute Stimmung im Dachdeckerhandwerk
Die jährliche Konjunkturumfrage des ZVDH bestätigt die gute Stimmung im Dachdeckerhandwerk. Die Dachdecker haben ihre Geschäftslage und die Aussichten mit den Schulnoten 1,9 und 2,3 bewertet. Aufgrund dieser Aussichten geht man verhalten optimistisch in das neue Jahr. Die Insolvenzquote liegt seit 2020 mit 0,7 Prozent auf einem sehr niedrigen Niveau. Der Ausbau der Photovoltaik-Landschaft und das Voranschreiten der energetischen Sanierung tragen zum guten Abschneiden des Dachdeckerhandwerks bei. Positiv ist auch, dass das Dachdeckerhandwerk Arbeiten aus anderen Branchen übernehmen kann, insbesondere Reparaturen und Wartung bei der energetischen Sanierung.
Anpassungsfähigkeit der Dachdecker
Das Dachdeckerhandwerk hat seine Anpassungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Der Weiterbildungslehrgang zum zertifizierten PV-Manager im Dachdeckerhandwerk wurde mittlerweile 3.500 Mal absolviert, was den Dachdeckern ermöglicht, die Energiewende aktiv mitzugestalten. Das notwendige Fachwissen ist vorhanden. Die Stärkung des Dachdeckerhandwerks liegt auch an den stabilen Zahlen der Auszubildenden. Verlässliche Partner und Rahmenbedingungen tragen ebenfalls zum Erfolg bei. Der intensive Austausch mit der Politik ist ebenso wichtig und hat bereits zu Erfolgen in der Vergangenheit geführt.