
Neue Studie enthüllt: Hälfte der Architekten arbeitet mit BIM
Building Information Modeling (BIM) wird immer wieder als die Zukunft der Baubranche gepriesen, doch seine Akzeptanz entwickelte sich in den letzten Jahren langsamer als erwartet. Dabei zeichnet eine aktuelle Studie ein ganz anderes Bild: So setzt in Europa mittlerweile fast die Hälfte aller Architekturbüros auf die neue Technologie. Dies markiert einen signifikanten Wendepunkt in der Akzeptanz von BIM und unterstreicht seine wachsende Bedeutung in der Architektur- und Bauplanung.
Auf dem Vormarsch: BIM als Standard in der Architektur
Building Information Modeling (BIM) wird zum Standard, hieß es immer wieder. Doch wann, darüber waren sich die Experten nicht einig. Das ewige Zukunftsthema wird daher schon seit Jahren wie eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Mittlerweile winken die Skeptiker nur noch ab. Doch zu Unrecht, wie eine aktuelle Umfrage nun zeigt. Denn gerade international kommt BIM tatsächlich langsam in den Architekturbüros an. Das ist das Ergebnis der Studie „Europäisches Architektenbarometer“ von USP Marketing Consultancy bei 941 Architekturbüros aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Polen Ende des vierten Quartals 2023. Demnach hat sich seit der ersten Erhebung im Jahr 2009 der Anteil der BIM-Nutzer von zehn Prozent auf beachtliche 45 Prozent im Jahr 2023 gesteigert. Diese Entwicklung spiegelt nicht nur die wachsende Akzeptanz von BIM wider, sondern auch dessen zunehmende Bedeutung in der modernen Architektur- und Bauplanung. Es ist folglich nur noch eine Frage der Zeit, wann das Thema auch in der Bauausführung eine essenzielle Rolle spielen wird. Mit der kontinuierlichen Beobachtung und Analyse der BIM-Trends ermöglicht die Studie eine gezielte Anpassung von Strategien und Investitionen, um den sich verändernden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Neubaukrise bremst den BIM-Fortschritt
Die jüngsten Daten offenbaren allerdings erstmal eine Verlangsamung im BIM-Wachstum, die mit der aktuellen Neubaukrise in Europa einhergeht. Die rückläufige Neubautätigkeit, beeinflusst durch wirtschaftliche Unsicherheiten, wirkt sich unmittelbar auf die BIM-Nutzung aus. Dennoch bleibt BIM eine zentrale Strategie in der Bauplanung, was dessen Resilienz und langfristigen Wert unterstreicht.
BIM in den unterschiedlichen Ländern: Deutschland hängt hinterher
Dabei unterliegt die BIM-Akzeptanz einer unterschiedlichen Dynamik in den einzelnen europäischen Ländern und wirft zugleich ein Licht auf die potenziellen Wachstumsmöglichkeiten in verschiedenen Märkten. Denn während in den Niederlanden bereits drei Viertel der Architekturbüros mit BIM arbeiten, hat Deutschland in der BIM-Nutzung bisher nur ein mittleres Niveau erreicht und liegt bei rund einem Drittel. Frankreich hat dagegen in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht und holt rapide auf.