Warum viele Handwerksbetriebe BIM noch meiden

Warum viele Handwerksbetriebe BIM noch meiden

Warum viele Handwerksbetriebe BIM noch meiden

  • Digitalisierung & Technik
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Building Information Modeling (BIM) gilt als Schlüssel zur digitalen Transformation der Bauwirtschaft. Während bereits über ein Drittel der Architekturbüros in Deutschland auf BIM setzen, liegt der Anteil unter Bauunternehmen sowie SHK- und Elektroinstallationsbetrieben bei lediglich rund fünf Prozent. Eine neue Studie des Marktforschungsinstituts BauInfoConsult geht den Ursachen auf den Grund – und zeigt, was Betriebe zum Umdenken bewegt.

Kosten, Aufwand und geringe Nachfrage als zentrale Hürden

Die Studie offenbart: Viele Handwerksunternehmen sehen sich mit der Einführung digitaler Methoden überfordert. Besonders kleine und mittlere Betriebe nennen fehlende personelle und finanzielle Ressourcen als zentrale Hindernisse. Hinzu kommt, dass vor allem private Auftraggeber BIM bislang kaum einfordern – der Aufwand erscheint vielen daher nicht lohnenswert. Auch die erforderliche Einarbeitung in neue Prozesse schreckt ab. Der Tenor vieler Skeptiker: „Für uns lohnt sich das nicht.“

Überzeugte BIM-Nutzer sehen klare Vorteile

Anders bei den Betrieben, die sich bereits für BIM entschieden haben: Sie berichten von spürbaren Effizienzgewinnen. Knapp die Hälfte nennt die Optimierung interner Abläufe als Hauptmotiv. Auch geringere Fehlerquoten, eine präzisere Planung und besser koordinierte Bauprozesse wurden als positive Effekte genannt. Angesichts steigender Kosten und wachsendem Fachkräftemangel erweist sich BIM für viele als strategisches Werkzeug zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

Öffentliche Auftraggeber treiben BIM-Nutzung voran

Ein wesentlicher Impuls kommt aus dem öffentlichen Sektor: BIM ist bei Bundesprojekten bereits verpflichtend und wird zunehmend auch auf kommunaler Ebene eingefordert. Für über ein Drittel der BIM-Nutzer war der Druck durch öffentliche Auftraggeber ein entscheidender Grund für die Umstellung. Je stärker diese Anforderungen in den Gesamtmarkt vordringen, desto größer wird der Handlungsdruck für Bau- und Handwerksbetriebe.

Digitalisierung als strategischer Schritt in die Zukunft

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Über 25 Prozent der BIM-affinen Unternehmen sehen die Digitalisierung als bewusste Zukunftsstrategie. Sie erkennen: Wer früh investiert, verschafft sich langfristige Wettbewerbsvorteile. Während viele Unternehmen noch zögern, bereiten sich andere bereits aktiv auf die Anforderungen der digitalen Bauwirtschaft vor – und sichern sich so eine starke Marktposition für die Zukunft.