Neue EU-Bauproduktenverordnung
Die neue EU-Bauproduktenverordnung, die als Teil des europäischen Green Deals verabschiedet wurde, legt den Fokus auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte, Produktsicherheit und Kreislaufwirtschaft. Ziel der Novelle ist es, den Binnenmarkt zu stärken und den Verbraucherschutz im Bereich des Bauens zu fördern. Diese Neuerungen markieren einen bedeutenden Schritt für nachhaltiges Bauen in Europa.
Einführung eines digitalen Produktpasses
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, hebt die Einführung eines digitalen Passes für Bauprodukte hervor. Dieser Pass bündelt Angaben zu Leistung, Eigenschaften und Herkunft der Baumaterialien. Verbraucher können damit auf einfache Weise die Nachhaltigkeit und Herkunft ihrer Produkte nachvollziehen. Dies erleichtert nicht nur informierte Entscheidungen, sondern fördert auch die Wiederverwendung von Bauprodukten – ein Plus für die Umwelt und die Finanzen.
Effizientere Normungsprozesse und Marktüberwachung
Um die Umsetzung der Verordnung zu erleichtern, wird eine Expertengruppe eingerichtet, die alle relevanten Akteure frühzeitig einbindet. Die Europäische Kommission plant, Anfang 2025 einen Arbeitsplan für die Überarbeitung von Produktgruppen vorzulegen, sodass Unternehmen rechtzeitig mit den Vorbereitungen beginnen können. Ergänzend dazu ermöglichen strengere Regelungen in der Marktüberwachung eine gezielte Kontrolle, um nicht EU-konforme Produkte leichter zu identifizieren und aus dem Markt zu entfernen.
Gestaffelte Einführung der Verordnung
Die Verordnung wurde am 18. Dezember 2024 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht und tritt am 7. Januar 2025 in Kraft. Ihre Umsetzung erfolgt schrittweise: Während Regelungen zu harmonisierten Normen und Produktanforderungen sofort gelten, werden die meisten Bestimmungen ab dem 8. Januar 2026 wirksam. Artikel 92, der Sanktionen regelt, tritt zwei Jahre nach Inkrafttreten der Verordnung in Kraft.
Nachhaltiges Bauen als Zukunftsvision
Mit dieser Verordnung wird der Grundstein für eine nachhaltigere und sicherere Bauweise in der Europäischen Union gelegt. Sie unterstützt Verbraucher, Bauunternehmen und die Umwelt gleichermaßen, indem sie Transparenz schafft und Wiederverwendung fördert. Die neue EU-Bauproduktenverordnung ist damit ein zentraler Baustein für die Umsetzung des europäischen Green Deals.