Stärkung und Wiederherstellung von Ökosystemen

Stärkung und Wiederherstellung von Ökosystemen

Stärkung und Wiederherstellung von Ökosystemen

  • Nachhaltigkeit
  • 6 Min

Das Bundeskabinett hat heute das von Bundesumweltministerin Steffi Lemke vorgelegte Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) verabschiedet. Mit diesem Programm will die Bundesregierung den Zustand der Ökosysteme in Deutschland verbessern, ihre Resilienz erhöhen und ihre Klimaschutzleistung stärken.

Schutz und Widerstandsfähigkeit natürlicher Lebensräume

Natürliche Lebensräume wie Moore, Wälder, Wildnis, Auen, Meere und Küsten sollen besser geschützt und widerstandsfähiger werden. Ziel ist es, die nationalen Klimaschutzziele zu unterstützen. Das ANK verbindet Klimaschutz mit Naturschutz und umfasst 69 Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern. Für die Umsetzung stehen bis 2026 insgesamt vier Milliarden Euro zur Verfügung.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke:

"Wälder, Auen, Böden, Moore, Meere und Gewässer sowie naturnahe Grünflächen in Stadt und Land können Kohlenstoff binden und langfristig speichern. Diese Ökosysteme sind Lebensraum für zahlreiche Arten und wirken als Puffer gegen die Folgen der Klimakrise, indem sie Wasser speichern und bei Hitze für Abkühlung sorgen. Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz schaffen wir Anreize und Angebote, um Ökosysteme wiederherzustellen und widerstandsfähiger zu machen. Das ist ein Paradigmenwechsel hin zur Wiederherstellung der Natur und eine gute Nachricht für den Klimaschutz, die Natur und die Menschen."

Dreifache Wirkung des ANK

    1. Intakte Ökosysteme als Klimaschützer: Wälder, Moore, Meere und Gewässer sowie städtische und ländliche Grünflächen binden CO2 und speichern es langfristig. Das ANK trägt dazu bei, die Ziele des Bundes-Klimaschutzgesetzes und die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.
    2. Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten: Natürlicher Klimaschutz unterstützt die Umsetzung der Ziele der Weltnaturkonferenz in Montreal, indem er den Lebensraum für verschiedene Arten erhält und fördert.
    3. Vorsorge gegen Klimakrisenfolgen: Gesunde Ökosysteme wie Flussauen, Moore und Wälder speichern Wasser und bieten Überschwemmungsflächen, was in Dürrezeiten und bei Hochwasser entscheidend ist. Das ANK ist eng mit der Nationalen Wasserstrategie verknüpft, die das Kabinett kürzlich verabschiedet hat.

Hintergrundinformationen

Das Programm umfasst 69 Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern, darunter Moore, Waldökosysteme, Meere und Küsten, Siedlungs- und Verkehrsflächen sowie Forschung und Kompetenzaufbau. Bis 2026 stehen vier Milliarden Euro bereit.

Erste Maßnahmen und Kompetenzzentrum

Erste Maßnahmen sollen rasch anlaufen. Bis zum Sommer wird das Kompetenzzentrum für Natürlichen Klimaschutz eingerichtet, um Landbesitzende und Interessierte über Fördermöglichkeiten zu informieren. Eine Förderrichtlinie für Natürlichen Klimaschutz in kommunalen Gebieten soll in den nächsten Wochen veröffentlicht werden. Ziel ist es, Flächen so zu nutzen, dass sie Klimaschutz und biologische Vielfalt fördern, ländliche Gebiete attraktiver machen und zur Vorsorge gegen die Klimakrise beitragen. Ein Maßnahmenpaket Stadtnatur soll noch in diesem Jahr starten, um städtische Flächen zu entsiegeln, Grünflächen naturnah umzugestalten und Stadtbäume zu pflanzen.

Umfassender Beteiligungsprozess

Das ANK ist das Ergebnis eines umfassenden Beteiligungsprozesses. Rund 120 Stellungnahmen und über 1.000 Online-Kommentare wurden geprüft. Zur Umsetzung wurden Grundlagen für eine breite Allianz mit Landbesitzenden, Naturschützern und Verantwortlichen vor Ort geschaffen. Die Maßnahmen setzen auf finanzielle Anreize, um eine freiwillige Umsetzung zu unterstützen. Flankiert werden diese Maßnahmen durch eine Überprüfung des Rechtsrahmens, Beratungs- und Bildungsangebote, moderne Forschungsvorhaben sowie ein umfassendes Monitoring.