
Immobilien in deutschen Großstädten bis zu 47 Prozent teurer
Die derzeit höheren Bauzinsen haben auf dem deutschen Immobilienmarkt zu einem Preisrückgang geführt. In den letzten 12 Monaten sind die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Wohnungen in 71 von 75 untersuchten Großstädten gesunken. Dennoch zeigt der Vergleich über 5 Jahre hinweg, dass die Immobilienpreise immer noch erheblich höher sind als im Jahr 2018. In einigen Städten liegen die Quadratmeterpreise sogar um 47 Prozent über dem damaligen Niveau. Eine Analyse von immowelt verglich die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock; Baujahr 1990er Jahre) in ausgewählten deutschen Großstädten zum 1. Dezember 2018 und 2023.
Preisanpassungen trotz massiver Anstiege in den Vorjahren
Obwohl viele Immobilieneigentümer derzeit besorgt sind, dass ihre Immobilien dramatisch an Wert verlieren, zeigt ein Blick auf die Preisentwicklung der letzten 5 Jahre, dass die aktuellen Preisanpassungen eher moderate Korrekturen sind und die teilweise massiven Preisanstiege der Vorjahre bei weitem nicht ausgleichen. Immobilienbesitzer können daher beruhigt sein, insbesondere da für 2024 eine weitere Stabilisierung des Marktes erwartet wird, so immowelt Geschäftsführer Felix Kusch.
Anstiege in München, Hamburg und Frankfurt trotz Preisrückgang
In vielen bereits 2018 hochpreisigen Großstädten sind die Preise für Eigentumswohnungen weiter gestiegen. In München stieg der Quadratmeterpreis um 11 Prozent auf 8.191 Euro, in Hamburg um 32 Prozent auf 6.047 Euro. Frankfurt am Main verzeichnete einen Anstieg von 14 Prozent, wobei der Quadratmeterpreis aktuell im Durchschnitt bei 5.550 Euro liegt. Obwohl das Preisniveau in diesen Städten im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, liegt es immer noch deutlich über dem Niveau von 2018.
Berlin holt auf und verteuert sich um über ein Drittel
Berlin hat in den letzten 5 Jahren einen signifikanten Anstieg erlebt. Im Vergleich zu 2018 stieg der Quadratmeterpreis von 3.705 Euro um 35 Prozent auf aktuell 5.004 Euro. Die Hauptstadt, die vor 5 Jahren im Städtevergleich noch im oberen Mittelfeld lag, belegt nun den 6. Platz unter den 75 untersuchten Großstädten. Die Immobilienpreise in Berlin waren lange Zeit vergleichsweise niedrig für eine Stadt dieser Größe und als europäische Hauptstadt. Nun nähert sie sich den Preisen anderer deutscher Millionenstädte an oder hat sie in einigen Fällen bereits überholt.
Größte Teuerung in Leipzig, Gelsenkirchen und Mönchengladbach
Die höchsten prozentualen Teuerungsraten wurden in Städten verzeichnet, die im Vergleich ein niedriges Preisniveau aufweisen. In Leipzig stiegen die mittleren Angebotspreise innerhalb von 5 Jahren um 47 Prozent von 1.716 Euro auf 2.530 Euro. In Gelsenkirchen erhöhten sich die Preise seit 2018 um 45 Prozent von 1.075 Euro auf 1.561 Euro, in Mönchengladbach auf 2.102 Euro (+44 Prozent). Auch in Hildesheim (2.218 Euro, +43 Prozent) und Bremerhaven (1.678 Euro, +40 Prozent) sind die Angebotspreise in den letzten 5 Jahren signifikant gestiegen.
Günstige Preise in vielen Ruhrgebietsstädten
Trotz teilweise erheblicher Anstiege liegen die mittleren Quadratmeterpreise in einigen Städten immer noch unter 2.000 Euro, verglichen mit 2018. Dazu gehören neben Gelsenkirchen auch Chemnitz (1.569 Euro, +18 Prozent) und Bremerhaven (1.678 Euro, +40 Prozent). Weitere Städte aus dem Ruhrgebiet folgen: Herne (1.806 Euro, +37 Prozent), Hagen (1.815 Euro, +33 Prozent), Oberhausen (1.843 Euro, +23 Prozent), Duisburg (1.854 Euro, +33 Prozent) und Hamm (1.941 Euro, +37 Prozent).