Handwerker schließen sich Protesten an

Handwerker schließen sich Protesten an

Handwerker schließen sich Protesten an

  • Vergaberecht & Baurecht
  • 3 Min

Die Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung wächst nicht nur unter Bauern und Spediteuren, sondern auch unter Thüringer Handwerkern. In einem bundesweiten Aktionsbündnis haben sich Handwerker aus Thüringen an Protesten beteiligt und ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht. Der Thüringer Handwerkstag in Erfurt gab bekannt, dass Betriebe aller Gewerke und deren Beschäftigte ihre Arbeit für zehn Minuten unterbrochen haben, um auf die Bedeutung des Handwerks im täglichen Leben der Menschen hinzuweisen.

Thüringer Handwerk im Fokus

Derzeit gibt es in Thüringen etwa 29.700 Handwerksbetriebe mit rund 148.000 Beschäftigten und etwa 6.500 Auszubildenden. Obwohl das Handwerk ein bedeutender Wirtschaftszweig und Arbeitgeber in Thüringen ist, nimmt die Anzahl der Betriebe seit Jahren ab. Dies ist auf hohe bürokratische Belastungen, ungünstige wirtschaftspolitische Entwicklungen und mangelnde Planbarkeit für unternehmerische Entscheidungen zurückzuführen, so Stefan Lobenstein, der Präsident des Thüringer Handwerkstags. Viele Betriebe und Beschäftigte haben den Eindruck, dass die politischen Probleme im Land nicht angegangen werden, während die Bundesregierung durch praxisfernes und überhastetes Handeln für Verunsicherung in der Wirtschaft sorgt.

Forderungen des Handwerks

Das Handwerk fordert unter anderem eine Reduzierung der Abgaben und Bürokratie, um "mehr Netto vom Brutto" zu erhalten. Es betont die Notwendigkeit von "mehr Freiheit und weniger Staat" sowie ein Grundvertrauen in unternehmerisches Handeln. Außerdem wird eine technologieoffene und wettbewerbsfähige Energieversorgung gefordert. Ende Januar plant das Handwerk eine Postkartenaktion an die Bundesregierung, und weitere Aktionen in Berlin könnten folgen.