Energieeffizienz durch Gebäudeautomation - Eine ungenutzte Chance

Energieeffizienz durch Gebäudeautomation - Eine ungenutzte Chance

Energieeffizienz durch Gebäudeautomation - Eine ungenutzte Chance

  • Hochbau
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Mit automatisierter Gebäudetechnik kann eine höhere Energieeffizienz erreicht werden. Jedoch verwenden aktuell, nach einer Befragung von Bitkom Research, nur 12 Prozent der Unternehmen Gebäudeautomation. Im Rahmen dieser Befragung wurden Vertreter_innen von 506 deutschen Unternehmen interviewt, welche mehr als 20 Beschäftigte vorweisen konnten. Die erste Frage lautete: „Welche der folgenden Maßnahmen haben Sie in Ihrem Unternehmen im Zusammenhang mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit bereits umgesetzt, planen Sie aktuell umzusetzen oder können es sich zumindest vorstellen?“ 22 Prozent der Teilnehmenden gaben an zu planen, in Zukunft digitale Gebäudetechnik einzubauen. 8 Prozent mehr können es sich wenigstens vorstellen, dies zu tun. Für die Mehrheit ist Gebäudeautomation allerdings nicht vorstellbar. Matthias Hartmann, Mitglied des Präsidiums von Bitkom, hat hierfür kein Verständnis, denn er sieht die Gasknappheit und die damit einhergehenden Notwendigkeit, Energie zu sparen. Der deutsche Gebäudesektor ist Herrn Hartmann zufolge der größte Energieverbraucher, hierunter vor allem von Gas. „Digitale Technologien können hier den Ausstoß von Treibhausgasen und den Energiebedarf massiv senken. Die Unternehmen tun damit nicht nur dem Klima einen Gefallen, sondern reduzieren auf diese Weise auch ihre Energiekosten. Mit digitalen Technologien der Gebäudeautomation lässt sich die Energie- und Prozesseffizienz im Gebäude steigern und der Komfort für die Nutzer verbessern“, äußert das Präsidiumsmitglied.

Digitale Technologien in der Gebäudetechnik können laut Branchenverband Bitkom ein Drittel zur Erreichung der Klimaziele in der Gebäudebranche für 2030 dazutun. Es können bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen zurückgehalten werden. Das sind 30 Prozent des 2030-Ziels für den Gebäudesektor. Technologien, die beim Einsparen helfen, sind hier clevere Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Auch eine Effizienzsteigerung im Bereich Beleuchtung und Warmwassererzeugung seien möglich.„Mit Hilfe traditioneller energetischer Baumaßnahmen beziehungsweise Sanierung allein werden die nötigen Einsparungen nicht gelingen – schon allein deshalb, weil es kaum ausreichend Fachkräfte im Handwerk für ein solches Mammutprojekt gibt“, betont Matthias Hartmann. Daher verlangt er eine ergebnisorientierte Förderung, die die Verwendung digitaler Technologien beachtet. „Wir brauchen eine digitale Renovierungswelle.“