Energieeffizienter Balkonanschluss im Wabenhaus „Mama“

Energieeffizienter Balkonanschluss im Wabenhaus „Mama“

Energieeffizienter Balkonanschluss im Wabenhaus „Mama“

  • Nachhaltigkeit
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Das Wabenhaus im Münchner Stadtteil Riem setzt neue Maßstäbe in der Architektur. Unter der Leitung von Peter Haimerl wurde die charakteristische Wabenstruktur nicht nur als Fassade genutzt, sondern in das Innere des Gebäudes integriert. Das Baukonzept basiert auf durchgesteckten Sechseckröhren, die zu einem Cluster angeordnet wurden und so eine Bienenstock-ähnliche Struktur ergeben.

Ein essenzieller Baustein für die Umsetzung des Passivhausstandards ist der tragende Wärmedämmelement-Schöck Isokorb. Dieses trennt die Bauteile thermisch und reduziert Wärmebrücken auf ein Minimum, so die Schöck Bauteile GmbH.

Ein experimenteller Wohnbau mit symbolischer Bedeutung

Die Bauherrin Wogeno München eG hatte sich für das Baufeld in der Den-Haag-Straße ein architektonisch herausragendes Projekt vorgenommen. Ziel war es, einen Kontrast zu den gleichförmigen Bestandsbauten zu schaffen. Der Entwurf von Peter Haimerl bricht bewusst mit der quaderförmigen Gebäudestruktur und bietet alternative Wohn- und Raumkonzepte. Die weit verbreitete Hexagonalstruktur, inspiriert von der Natur, ermöglicht vielfältige Raumkombinationen und schafft lebendige Wohnlandschaften.

Die Wabe dient als Symbol für Gemeinschaft und verbindet unterschiedliche Wohneinheiten. „Die Zeiten haben sich geändert, und damit auch unsere Art zu wohnen. Es geht um die Schaffung atmosphärischer Wohnräume“, erklärt Haimerl. Im Wabenhaus sind Räume fließend gestaltet, wobei Wände teils in Treppen und Raumtaschen übergehen. Eine standardisierte Wohnaufteilung gibt es nicht. Die Wohnungen variieren zwischen Einheiten, die eine Wabe umfassen, bis hin zu größeren, über zwei Geschosse reichenden Wohneinheiten. Im Erdgeschoss ergänzt ein Quartiersladen das Konzept, der von den Bewohnern betrieben werden soll.

Komplexe Bauweise mit vielseitigen Möglichkeiten

Die hexagonale Bauweise führt zu einer innovativen Split-Level-Architektur. Diese zeichnet sich durch versetzte Halbgeschosse aus, die über schräge Wände getrennt sind. „Die Sechseckform ermöglicht eine Bauweise mit mehreren Ebenen, die miteinander verbunden sind“, erläutert Thomas Beck vom Planungsbüro a.k.a. ingenieure. Die Waben bestehen aus Ortbetondecken und schrägen Halbfertigteilen, die eine hohe Variabilität in der Gestaltung zulassen.

Die Realisierung des Wabenhauses erfolgte in konventioneller Massivbauweise. Lediglich der Balkonanschluss erforderte eine spezielle Konstruktion. Jede Wabe verfügt über einen Balkon mit Ausrichtung nach Westen oder Osten. Dank des Schöck Isokorb wurde ein zuverlässiger, thermisch getrennter Anschluss ermöglicht, der die Energieeffizienz des Gebäudes unterstützt.

Bild: © Pexels, Milda Zarankaite