Drei neue Projekte für die »Bauwende-IBA«
Der Aufsichtsrat der Internationalen Bauausstellung 2027 (IBA’27) hat drei neue Projekte in sein Portfolio aufgenommen. Diese repräsentieren innovative Ansätze in den Bereichen Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und gemeinschaftliches Wohnen. Die Bauprojekte in Stuttgart, Bad Boll und Backnang setzen neue Maßstäbe für die Bauwende und stärken die Position der IBA’27 als Plattform für zukunftsfähiges Bauen.
Die Herausforderungen der Bauwende
Die Bauwirtschaft steht vor einem Wandel, der durch Klimakrise, Kostensteigerungen und gesellschaftliche Veränderungen getrieben wird. Natürliche und kreislauffähige Baustoffe, flächensparende Grundrisse sowie einfache und robuste technische Lösungen prägen die neuen Ansätze. Dabei rücken auch die Bedürfnisse einer vielfältigen Gesellschaft mit veränderten Lebensmodellen in den Fokus.
Effizienz und Holzmodulbau in Stuttgart
Das Projekt »ZERO.« in Stuttgart-Möhringen zeigt, wie klimafreundliches und ressourcenschonendes Bauen funktionieren kann. Das mehrgeschossige Bürogebäude besteht aus vorgefertigten Holzmodulen und kombiniert nachhaltige Materialien mit einem reduzierten Haustechnikkonzept. Durch natürliche Lüftungsklappen, regenerative Energiequellen wie Eisspeicher und Solaranlagen sowie minimalen Technikaufwand wird ein innovativer, effizienter Gebäudetyp geschaffen. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.
Experimentelle Materialien in Bad Boll
Das Projekt »Haus von Hier« in Bad Boll vereint digitale Planung mit regionalen, nachwachsenden Baustoffen. Die vier Mehrfamilienhäuser setzen auf innovative Technologien wie Lehm-Weidengeflecht-Decken, die in Kooperation mit dem KIT entwickelt wurden. Die barrierefreien Wohnungen bieten flexible Nutzungsmöglichkeiten und minimieren den Flächenbedarf durch temporär nutzbare Pufferräume. Dieses Bauvorhaben zeigt, wie experimentelles Bauen praxisnah umgesetzt wird.
Gemeinschaftliches Wohnen in Backnang
Das Projekt »ZusammenLeben im Blütengarten« in Backnang steht für gemeinschaftsorientierte, flächensparende Wohnformen. Mehrere dreigeschossige Holzhäuser bieten Platz für 35 bis 40 Menschen und fördern durch Gemeinschaftsflächen und eine überdachte »Dorfstraße« das Zusammenleben. Ergänzend entstehen Jokerhäuser als flexibel nutzbare Räume. Dieses Vorhaben verbindet Nachverdichtung mit nachhaltiger Bauweise und sozialverträglichen Mietpreisen.
Einblicke in die IBA’27
Die IBA’27 entwickelt seit 2017 innovative Bauprojekte, die zukünftiges Wohnen und Arbeiten in der Region Stuttgart gestalten. Bis zum Ausstellungsjahr 2027 präsentiert die Bauausstellung ihre Ergebnisse in einer großen Schau. Unterstützt wird die IBA von regionalen und überregionalen Partnern sowie dem Verein IBA’27 Friends e.V., der begleitende Veranstaltungen und Projekte initiiert.
Mit diesen Projekten setzt die IBA’27 neue Impulse für die Bauwende und bietet praktische Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft.