Bodenaustausch im Wabenverfahren

Bodenaustausch im Wabenverfahren

Bodenaustausch im Wabenverfahren

  • Nachhaltigkeit
  • 4 Min

Vor den Toren Berlins liegt die Kleinstadt Velten, bekannt für ihre sanierten Töppervillen und als Industriestandort in der Oberhavel-Region. Ein Teil dieser Geschichte ist auch die frühere Polychemie Velten GmbH, die bis 1990 chemische Produkte für die Leder- und Zuckerindustrie herstellte. Die Folge: Verunreinigungen im Boden und Grundwasser.

Sanierung des ehemaligen Industriegeländes

Seit November 2023 saniert Bauer Umwelt, ein führender Altlastensanierer in Deutschland, das ehemalige Industriegelände in Velten. Der Startschuss für die Sanierungsarbeiten fiel im November 2023. "So ein Projekt gehen wir ganz systematisch an", berichtet Friedrich Leifheit, Projektleiter im Bereich Umwelt der Bauer Resources GmbH. Alles beginnt mit den vorbereitenden Arbeiten und dem Herstellen der Baustelleninfrastruktur. "Schließlich sind eine gute Vorbereitung und Planung das A und O."

Innovatives Wabenverfahren

Der Austausch von über 2000 m³ Boden erfolgt im Wabenverfahren. Dabei werden sechseckige Stahlelemente mit einem Hochfrequenzrüttler, der an einem Seilbagger hängt, im Wabenverbund eingebracht. Anschließend werden die Waben mit einem Spezialbagger ausgegreifert. "Zum einen können durch die Waben große Flächen effizient und gleichmäßig ausgehoben werden, was eine gründliche Entfernung des kontaminierten Materials ermöglicht. Zum anderen verhindert der hexagonale Querschnitt der Waben mögliche Zwischenräume und somit das Eindringen von Schadstoffen in den umliegenden Boden", erläutert Holm Uhlig, Vertriebler im Bereich Bauer Umwelt der Bauer Resources GmbH.

Sicherheitsmaßnahmen und Entsorgung

Der Schutz von Mensch und Umwelt hat bei diesem Projekt höchste Priorität. Angesichts der Kontamination des Bodens mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) arbeitet das Team äußerst gewissenhaft. Der Aushub wird in flüssigkeits- und gasdichten Deckelcontainern gelagert, um sicherzustellen, dass keine schädlichen Substanzen entweichen können. "Insgesamt heben wir rund 2200 Kubikmeter Boden aus", erläutert Friedrich Leifheit. Das belastete Erdreich wird fachgerecht entsorgt – rund 110 Lkw-Fuhren sind für den Abtransport notwendig.

Zukunft des Geländes

Nach dem Aushub werden die Waben schließlich mit sauberem Boden verfüllt und die Stahlelemente behutsam entfernt. Schon in den kommenden Monaten soll die Entwicklung des Gebiets beginnen. "Wir freuen uns, dass wir dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten die Baustelle planmäßig abschließen können und somit zum Neuanfang der Fläche beitragen können", resümiert Holm Uhlig.

Bild: Bauer Gruppe