Denkmalschutz für das Deutschlandfunk-Hochhaus in Köln
Das Deutschlandfunk-Hochhaus in Köln-Marienburg wurde am 29. Januar 2024 offiziell unter Denkmalschutz gestellt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker überreichte die Urkunde und eine NRW-Plakette an den Gebäudekomplex. Der renommierte Architekt Gerhard Weber hatte dieses Ensemble entworfen, das aufgrund seiner städtebaulichen und architekturgeschichtlichen Bedeutung den Schutzstatus vom Amt des Stadtkonservators erhalten hat. Das Hauptgebäude zählte zu seiner Erbauungszeit mit 102 Metern Gesamthöhe zu den höchsten Gebäuden in Deutschland. Heutzutage dienen die Räumlichkeiten hauptsächlich für die Produktion von Programmen für Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Nova. Zudem finden im Kammermusiksaal des Hauses regelmäßig öffentliche Konzerte statt, und zahlreiche Musikproduktionen werden hier aufgezeichnet und gesendet.
Geschützte Bereiche und Elemente
Der Denkmalschutz erstreckt sich auf verschiedene markante Elemente und ausgewählte Bereiche des Gebäudekomplexes. Dazu gehören der Kammermusiksaal, die damit verbundenen Studios und Regieräume sowie die spezielle Bauweise und Anordnung von Hochhaus, Sockel, Quaderbau und Technikturm. Auch die Außenfronten und Fassadenelemente sind geschützt.
Bekenntnis zur Nachhaltigkeit
Oberbürgermeisterin Henriette Reker betonte bei der Übergabe der Denkmalschutzurkunde den positiven Schritt in Richtung "Bauen im Bestand" und den Erhalt von Bausubstanz. Sie unterstrich, dass die Erhaltung und Modernisierung von Bausubstanz ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sei, was für eine klimaneutrale Stadt von großer Bedeutung sei.
Denkmalgeschützte Funkhäuser
Der Intendant von Deutschlandradio, Stefan Raue, freute sich, dass das Funkhaus in Köln anlässlich des 30. Jubiläums von Deutschlandradio ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt wurde. Dies bedeute, dass nun an beiden Standorten in denkmalgeschützten Gebäuden Rundfunkgeschichte geschrieben werde. Durch die fachgerechte Sanierung der Funkhäuser in Köln und Berlin werde das Erbe bewahrt und gleichzeitig die Gebäude für die Zukunft fit gemacht.
Kulturgeschichte und Architektur
Der Stadtkonservator der Stadt Köln, Dr. Thomas Werner, erklärte, dass das 1980 eingeweihte Funkhaus aufgrund seiner Bedeutung für die Kulturgeschichte der Stadt unter Denkmalschutz gestellt wurde. Es spiegele die Entwicklung Kölns in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wider und zeige die gesellschaftlichen Verhältnisse sowie die Nachrichten- und Mediengeschichte seit den 1960er Jahren. Als Sitz einer Institution von nationaler Bedeutung sei das Gebäude ein Zeugnis der Politik- und Mediengeschichte der Bundesrepublik Deutschland in den 1960er und 1970er Jahren. Die innovative Konstruktion des Hochhauses, das zu den wenigen deutschen Hochhäusern der 60er und 70er Jahre in Hängekonstruktion gehört, sei ein wichtiges Beispiel für die deutsche Architekturgeschichte.
Bild: Deutschlandradio / Simon Detel