Branchenkonjunktur für Land- und Baumaschinen erreicht Tiefstand
Laut einer aktuellen Meldung des LandBauTechnik-Bundesverbandes ist die Branchenkonjunktur für Land- und Baumaschinen im zweiten Quartal 2024 auf einem Tiefstand. Die Erwartungen der Branche seien derzeit sehr zurückhaltend.
Deutlicher Umsatzrückgang im Fachbetrieb
Die Konjunktur im Land- und Baumaschinenhandel sowie -handwerk verzeichnete im zweiten Quartal 2024 erneut ein signifikant negatives Ergebnis. Der Branchenumsatz pro Fachbetrieb sank im Vergleich zum Frühjahrsquartal um 6,3 Prozent und erreichte damit einen neuen Tiefpunkt. "Bereits das erste Quartal dieses Jahres mit einem Rückgang von 4,7 Prozent galt als historisch schlecht, doch das Frühjahr 2024 hat diesen Wert noch übertroffen", betont Ulrich Beckschulte von der Fachberatungs- und Informationsstelle (FIS) im LandBauTechnik-Bundesverband.
Großteil der Betriebe verzeichnet Verluste
Eine Umfrage der Fachberatungs- und Informationsstelle (FIS) im LandBauTechnik-Bundesverband unter etwa 4000 Fachbetrieben in Deutschland ergab, dass 76 Prozent der Betriebe Umsatzverluste hinnehmen mussten. Lediglich 12 Prozent der Betriebe konnten von Umsatzzuwächsen oder einem stabilen Nullwachstum berichten.
Neumaschinenhandel treibt die negative Entwicklung voran
Der Neumaschinenhandel erweist sich mit einem Rückgang von 7,9 Prozent als Haupttreiber der negativen Entwicklung. Auch der Gebrauchtmaschinenhandel verzeichnete erstmals ein Minus von 5,7 Prozent. Im Gegensatz dazu entwickelten sich die Werkstattumsätze (+5 Prozent) und der Teileumsatz (+3,1 Prozent) positiv und weitgehend unbeeindruckt von der allgemeinen Marktlage.
Kosten und Lagerbestände steigen weiter
Die Kostenentwicklung setzte ihren Aufwärtstrend fort. Personal- und Betriebskosten stiegen um 6,4 bzw. 5,3 Prozent. Gleichzeitig wuchsen die Maschinenlager weiter an, wobei der Bereich der Neumaschinen bei 46 Prozent der Fachbetriebe historische Dimensionen erreicht hat. Dies ist auf fehlende Technik-Investitionen seitens der Landwirtschaft und Lohnunternehmer zurückzuführen.
Unsicherheit in der Landwirtschaft hemmt Investitionen
Ein zentrales Problem sieht Beckschulte in der fehlenden politischen Unterstützung für die Landwirtschaft. "Die Branche benötigt eine verlässliche und planbare Investitionspolitik. Leider fehlt es derzeit an den nötigen Signalen aus der Politik, um den Betrieben eine klare Perspektive zu geben", so Beckschulte abschließend.