Bayerns Handwerker: Stabile Lage trotz Rückgang
Bayerns Handwerker halten sich trotz schwacher Konjunktur einigermaßen stabil. Laut einer Umfrage des Bayerischen Handwerkstags bewerten über vier Fünftel der Betriebe ihre Lage als gut oder zumindest befriedigend. Für das Gesamtjahr erwartet der Handwerkstag ein nominales Umsatzwachstum von etwa zwei Prozent. Nach Abzug der Inflation könnte am Ende „maximal eine schwarze Null” stehen.
Umsatzrückgang im ersten Halbjahr
In der ersten Jahreshälfte gingen die Umsätze der etwa 210.000 bayerischen Handwerksbetriebe auf 68,4 Milliarden Euro zurück, was nominal ein Rückgang um ein Prozent und real ein Minus von etwa vier Prozent ist. Besonders der Wohnungsbau ist in eine tiefe Krise gerutscht, was sich auch auf die Ausbauhandwerker wie Elektriker, Sanitärinstallateure und Heizungsbauer auswirkt. Viele Betriebe weichen jedoch auf Sanierungen und Umbauten aus. Die Auslastung der Betriebe lag zwischen April und Juni bei 79 Prozent, ein leichter Rückgang im Jahresvergleich.
Auftragslage und Fachkräftemangel
Der Auftragsbestand reichte Ende Juni im Schnitt noch für 9,2 Wochen, eine halbe Woche weniger als im Jahr zuvor. Handwerkspräsident Franz Xaver Peteranderl betonte die Notwendigkeit eines Konjunkturaufschwungs und höherer Nachfrage. Zudem erwartet der Handwerkstag in diesem Jahr einen Arbeitsplatzabbau von etwa einem Prozent. Zur Jahresmitte waren insgesamt 943.500 Menschen im bayerischen Handwerk beschäftigt, 7.500 weniger als ein Jahr zuvor. Viele Betriebe leiden weiterhin unter chronischem Fachkräftemangel, mit 37.100 offenen Stellen bei den bayerischen Arbeitsagenturen, von denen 18.000 mangels Kandidaten nicht besetzt werden können.