Visionäre Pläne für CO2-negative Gebäude: Neue NEST-Unit

Visionäre Pläne für CO2-negative Gebäude: Neue NEST-Unit

Visionäre Pläne für CO2-negative Gebäude: Neue NEST-Unit

  • Nachhaltigkeit
  • 4 Min

Architekten und Forscher der Empa arbeiten an CO2-negativen Innovationen für den Bau und planen, diese im Innovationsgebäude NEST zu realisieren.

Ein Paradigmenwechsel im Bauwesen für Klimaschutz

Die Bauindustrie spielt eine entscheidende Rolle bei der Erreichung des ehrgeizigen Netto-Null-Ziels bis 2050. Gebäude könnten in Zukunft nicht nur emissionsarm sein, sondern aktiv dazu beitragen, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu senken. Im NEST, einem Innovationszentrum der Empa und Eawag, sollen innovative CO2-reduzierte und sogar CO2-negative Technologien aus den Empa-Laboren in einer realen Umgebung getestet werden.

Der Bausektor und sein Beitrag zur CO2-Emission

In der Schweiz sind etwa 28 Prozent der CO2-Emissionen auf den Bausektor zurückzuführen, was die Branche zu einer Schlüsselkomponente im Kampf gegen den Klimawandel macht. Neben Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen während des Baus und des Betriebs von Gebäuden wird die Idee, CO2 aus der Atmosphäre zu extrahieren und in Baumaterialien einzuschließen, immer vielversprechender. Dies ist das Hauptziel der Forschungsinitiative "Mining the Atmosphere" der Empa. Mit einer neuen Einheit namens "Beyond Zero" im NEST soll bis 2026 gezeigt werden, wie ein Gebäude, das als langfristiger CO2-Speicher fungiert, konstruiert und betrieben werden kann.

Netto-Null als Zwischenziel

Obwohl es bereits vielversprechende Technologien gibt, wie emissionsarme Betonkonstruktionen und kohlenstoffnegative Isolationsmaterialien, strebt das NEST nach mehr. Die Vision ist, Gebäude nicht nur emissionsneutral, sondern tatsächlich CO2-negativ zu gestalten. Dies bedeutet, dass sie langfristig mehr CO2 speichern als sie emittieren. Dies ist besonders wichtig, da mineralische Baustoffe wie Beton zu den am häufigsten verwendeten Baumaterialien gehören.

Gemeinsame Anstrengungen für den Fortschritt

Die Entwicklung von CO2-negativen Baumaterialien und deren Einsatz erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Kompetenzen. Neben Unterstützung aus verschiedenen Empa-Laboren wird das NEST-Team von Implenia, einem Baupartner, und dem Architekturbüro OOS unterstützt. Andreas Derrer, Gründungspartner von OOS, betont die Notwendigkeit von realen Beispielen, die eine umfassende Bilanzierung der CO2-Emissionen ermöglichen und die Potenziale dieser Technologien aufzeigen. Die neue Unit im NEST soll Antworten auf die Frage liefern, ob und wie Gebäude in Zukunft aktiv zur Senkung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre beitragen können.

Bild: empa