Holzwerkstoffindustrie als Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft

Holzwerkstoffindustrie als Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft

Holzwerkstoffindustrie als Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft

  • Nachhaltigkeit
  • 5 Min

Die Kreislaufwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und der Sicherung der Rohstoffverfügbarkeit. Dies unterstreicht der Statusbericht der Kreislaufwirtschaft 2024 und findet Zustimmung beim Bundeskanzler während des 4. Treffens der "Allianz für Transformation". Die Holzwerkstoffindustrie, die als größter stofflicher Verwerter von Sägenebenprodukten und Recyclingholz agiert, begrüßt diese Ansichten, fordert jedoch gleichzeitig Planungs- und Investitionssicherheit sowie klare politische Entscheidungen, um ihr Recyclingpotenzial im Bereich Klima- und Ressourcenschutz voll auszuschöpfen.

Bereitschaft zur Kreislaufwirtschaft in der Holzwerkstoffindustrie

Die Holzwerkstoffindustrie setzt bereits stark auf den Einsatz von Sekundärrohstoffen, insbesondere Nebenprodukten aus der Sägeindustrie und Recyclingholz. Sie ist der größte stoffliche Verwerter von Altholz in Deutschland. Die Recyclingfähigkeit ihrer Produkte und die Rückführung von Rohstoffen in den Produktionsprozess sind bereits gelebte Praxis.

Herausforderungen für die Rohstoffversorgung

Die Holzwerkstoffindustrie sieht jedoch ihre Rohstoffversorgung und damit die Wirtschaftlichkeit der Grundstoffindustrie in Deutschland durch den wachsenden Wettbewerb um Sekundärrohstoffe gefährdet. Die steigenden Verwertungswünsche, insbesondere im Bereich der Verbrennung und chemischen Verwertung, stehen dem begrenzten Angebot von Sekundärrohstoffen gegenüber. Dies erhöht den Druck auf Rohstoffe in Zeiten der Transformation, möglicherweise über die Kapazitätsgrenzen der Rohstoffmärkte hinaus.

Appell für strategische Entscheidungen und Recyclingbewusstsein

Die Holzwerkstoffindustrie fordert daher eine umfassende strategische Analyse von Rohstoffanfall, -bedarf und Verwertungsmethoden. Es ist notwendig, effiziente Verwertungswege zu finden und die Wirtschaftlichkeit von Verwertungsanlagen zu sichern. Dies gilt insbesondere in Zeiten von Rohstoff-, Energie- und Absatzkrisen.
Der Präsident des Verbands der Deutschen Holzwerkstoffindustrie, Dr. Jan Bergmann, betont die Bedeutung von Recycling: "Recycling ist entscheidend, aber es erfordert die volle Unterstützung der Politik und ein Bewusstsein in der Gesellschaft. Politische Entscheidungen sollten die Kreislaufwirtschaft fördern und keine Regelungen erlassen, die dem stofflichen Recycling widersprechen. Dies ist entscheidend für den Erfolg der Kreislaufwirtschaft."

Kreislaufwirtschaftsbewusstsein in der Gesellschaft

Die Holzwerkstoffindustrie sieht den Statusbericht der Kreislaufwirtschaft 2024 als Bestätigung ihrer Bemühungen und fordert gleichzeitig entscheidende Maßnahmen, um die Potenziale der Kreislaufwirtschaft zu nutzen und Hindernisse zu beseitigen. Sie appelliert an die Gesellschaft, ein Bewusstsein für recyclingfähige Produkte zu entwickeln, da diese eine nachhaltige Entscheidung im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes darstellen.
Anemon Strohmeyer, Geschäftsführerin des Verbands der Deutschen Holzwerkstoffindustrie, betont die Bedeutung von Recyclingbewusstsein: "Um die Kreislaufwirtschaft erfolgreich zu gestalten, müssen Verbraucher verstehen, dass der Kauf recyclingfähiger Produkte einen positiven Beitrag leistet. Die Rohstoffe in diesen Produkten können nach ihrer Aufbereitung erneut verwendet werden, was zu einer echten Kreislaufwirtschaft beiträgt."