
Hochwasserschutz in der SmartCity bewährt sich
Die Bezeichnung "Schwamm-Siedlung" beschreibt eine innovative Methode der Oberflächenentwässerung, die auf den Verzicht von herkömmlichen Regenwasser-Entwässerungsleitungen setzt. Ziel ist es, kein Wasser in den Vorfluter, den Harsefelder Rellerbach, fließen zu lassen. Dirk Viebrock, Vorstand der Viebrockhaus AG, betont die Bedeutung dieser Entwässerungsmethode und hebt hervor, dass sie eine der wichtigsten Innovationen sei, die in der SmartCity entwickelt wurden, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.
Die Herausforderung bestand darin, die Siedlung mit 18 Häusern gegen Starkregen und Dauerregen zu schützen. Das innovative System sollte sicherstellen, dass kein Wasser die Siedlung verlässt, dabei aber dennoch die normale Nutzung der Siedlung und keinerlei Schäden an den Häusern ermöglichen. Dr. Bernhard Fischer, der Planer des Projekts, erklärt, dass der Geestboden in Harsefeld eine geringe Wasserdurchlässigkeit aufweist, was die Umsetzung dieser Idee erschwerte.
Vier Module für effektiven Hochwasserschutz
Das innovative Hochwasserschutzsystem umfasst vier Hauptmodule:
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Gründächer: Die Dächer der 18 Häuser wurden so gestaltet, dass sie das Regenwasser zurückhalten und langsam versickern lassen.
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Erschließungsstraßen und Wege: Diese wurden mit einem neuartigen System ausgestattet, das das Wasser schnell in eine Retentionsschicht von 30 Zentimetern leitet, die Starkregenwasser aufnehmen kann.
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Entwässerungsrohr und Zisterne: Falls die Retentionsschicht voll ist, wird das Wasser in einer Zisterne gesammelt und kann bei Trockenperioden genutzt werden.
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Versickerungsrigolen: Im Hintergrund der Grundstücke befinden sich Entwässerungsgräben in Kaskadenform, die stärkste Wassermassen aufnehmen und zeitverzögert versickern lassen.
Erfolgreicher Praxistest trotz unerwartetem Starkregen
Dirk Viebrock erklärt, dass das System auch unter extremen Bedingungen funktioniert hat. Die Erschließungsstraßen und Wege der SmartCity blieben nach heftigen Regenfällen trocken, im Gegensatz zu den überschwemmten Häusern in der Umgebung. Hochwasserschutzplaner Dr. Bernhard Fischer zeigt sich zufrieden und betont, dass alle Module der "Schwamm-Siedlung" aktiviert wurden und das System erfolgreich die Wassermassen aufgefangen und langsam in das Grundwasser abgegeben hat, wie es ursprünglich geplant war, um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden.
Bild: Viebrockhaus