
Grüne präsentieren Vorschläge zur Wohnraumschaffung
Die Grünen im baden-württembergischen Landtag planen, die Landesbauordnung durch mehrere Änderungen zu modernisieren, um das Bauen zu erleichtern. Ihr Ziel ist es, bezahlbares Wohnen, innovative Bauprojekte und Klimaschutz miteinander zu verbinden, wie Fraktionschef Andreas Schwarz betonte.
Umnutzung von Bürogebäuden in Wohnungen
Eine der vorgeschlagenen Maßnahmen ist die Umnutzung von Bürogebäuden in Wohnungen. Aufgrund des Trends zum Homeoffice stehen viele Büroflächen leer, was großes Potenzial für die Schaffung von Wohnraum bietet. Bis 2025 könnten so schätzungsweise 30.000 Wohnungen entstehen.
Verfahrensfreie Umnutzung von Büro- zu Wohngebäuden
Die Umnutzung von Bürogebäuden in Wohngebäude ist derzeit zwar möglich, jedoch oft kompliziert. Die Grünen-Fraktion strebt eine verfahrensfreie Umnutzung an, um den Wohnungsmarkt mittelfristig zu entlasten. Umbau ist oft schneller als Neubau, argumentieren sie.
Nachverdichtung und Aufstockung von Wohnungen auf Dächern
Die Grünen möchten außerdem mehr Nachverdichtung in den Städten erreichen, beispielsweise durch die Aufstockung von Wohnungen auf Dächern. Dafür schlagen sie Änderungen in der Landesbauordnung vor, damit die Vorschriften nur für die zusätzlichen Wohnungen auf den Dächern gelten und nicht für das bereits bestehende Gebäude.
Reduzierung von Autostellplätzen und bessere Baumaterialnutzung
Die Pflicht zum Bau von Autostellplätzen treibt die Baukosten in die Höhe, argumentieren die Grünen. Sie möchten eine Regelung einführen, die den Verzicht auf Stellplätze ermöglicht, wenn sie nicht benötigt werden. Zudem setzen sie sich für eine verbesserte Recycling-Nutzung von Baumaterialien und die Berücksichtigung des Klimawandels beim Bauen ein.
Wohnungsbauministerin Nicole Razavi (CDU) hatte bereits im August Pläne vorgestellt, um das Baurecht zu vereinfachen. Dabei geht es unter anderem um die Streichung der Vorgabe für einen Autostellplatz pro Wohnung und die Möglichkeit für Bauherren, sich von der Verpflichtung zur Errichtung von Spielplätzen freizukaufen. Auch das Widerspruchsverfahren gegen Bauanträge soll verkürzt werden.