Fachkräftemangel bedroht deutsche Wirtschaft

Fachkräftemangel bedroht deutsche Wirtschaft

Fachkräftemangel bedroht deutsche Wirtschaft

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Trotz eines kontinuierlichen Anstiegs der Arbeitslosigkeit fehlt es in vielen Unternehmen in Deutschland weiterhin an qualifiziertem Personal. Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass rund 84 Prozent der Betriebe vom Fachkräftemangel betroffen sind. Damit bleibt der Mangel an Fachkräften branchenübergreifend eines der drängendsten Probleme der deutschen Wirtschaft.

Geringe Zuversicht bei der Fachkräftegewinnung

Ein Großteil der Betriebe blickt pessimistisch in die Zukunft: Zwei Drittel bezweifeln, dass sie künftig ausreichend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen können. Besonders ausgeprägt sind diese Sorgen im Baugewerbe. Dort rechnen lediglich rund 25 Prozent der Unternehmen nicht mit Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung.

Maßnahmen gegen den Mangel

Als geeignete Gegenmaßnahmen nennen rund die Hälfte der befragten Betriebe Investitionen in Weiterbildungsangebote, strategische Personalentwicklung sowie Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Diese Ansätze sollen helfen, vorhandenes Personal zu halten und neue Arbeitskräfte zu gewinnen.

Überkapazitäten nur in wenigen Branchen

Lediglich fünf Prozent der insgesamt rund 15.000 befragten Betriebe sehen einen zu hohen Personalbestand. Besonders betroffen ist das verarbeitende Gewerbe, das unter den Folgen des schwachen Außenhandels sowie den Herausforderungen der Energiewende leidet.

Lohnkosten als wirtschaftlicher Belastungsfaktor

Im vergangenen Jahr gaben 55 Prozent der Unternehmen an, unter hohen Lohnkosten zu leiden. Das entspricht einem Anstieg von zwölf Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2022. Besonders häufig meldeten Betriebe aus der Industrie sowie dem Groß- und Einzelhandel eine hohe Belastung durch Löhne und Gehälter.
Auch bei einfachen Tätigkeiten Engpässe spürbar
Der Fachkräftemangel betrifft nicht nur hochqualifizierte Tätigkeiten. Selbst im Bereich einfacher Helferjobs gibt jeder dritte Betrieb an, Rekrutierungsschwierigkeiten zu erwarten. Besonders betroffen sind das Gastgewerbe, verschiedene Dienstleistungsbereiche wie Wachdienste und Zeitarbeitsfirmen, aber auch Landwirtschaft und Bergbau.