Energieziele noch in weiter Ferne: dena-Report zeigt Mängel

Energieziele noch in weiter Ferne: dena-Report zeigt Mängel

Energieziele noch in weiter Ferne: dena-Report zeigt Mängel

  • Hochbau
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Trotz erheblicher Bemühungen und Initiativen bleibt Deutschland weiterhin weit von seinen Klimazielen entfernt. Die aktuellen Daten aus dem Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur (dena) verdeutlichen, dass der Energieverbrauch nach wie vor auf einem hohen Niveau verharrt. Die Untersuchung zeigt, dass während Wärmepumpen in Neubauten als bevorzugte Energiequelle dominieren, im bestehenden Gebäudebestand immer noch Öl- und Gasheizungen vorherrschen. Eine zusätzliche Herausforderung stellt der Ersatzneubau dar, der nach wie vor 70 Prozent der Abrissarbeiten ausmacht und somit zum Verlust von Baumaterialien und grauer Energie führt.
 

Klimaziele im Gebäudebestand

Die Erreichung der Klimaziele im Gebäudebestand bleibt in Deutschland nach wie vor eine große Herausforderung. Der aktuelle dena-Gebäudereport zeigt, dass der Energieverbrauch nach wie vor nicht zurückgeht. Fossile Brennstoffe dominieren weiterhin die Wärmeerzeugung und sind für etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Dies erschwert die Umsetzung der Klimaziele erheblich. Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena), betont die Notwendigkeit konkreter Maßnahmen: "Der dena-Gebäudereport 2024 ist ein eindeutiger Weckruf: Trotz aller Anstrengungen müssen wir in der Wärmewende nun konkrete Taten folgen lassen." Der Gebäudesektor spielt nach wie vor eine entscheidende Rolle bei den Treibhausgasemissionen, da rund 80 Prozent der Wärmeerzeugung auf fossile Brennstoffe wie Öl und Gas entfallen. Eine Umstellung auf erneuerbare Energien im Gebäudebestand bis 2045 ist unerlässlich.
 

Wärmepumpen im Neubau vs. fossile Energieträger im Bestand

Der dena-Report zeigt jedoch, dass seit 2021 Wärmepumpen bei Neubauten einen Anteil von 50 Prozent haben, gefolgt von Gas- und Fernwärme. Im bestehenden Gebäudebestand liegt der Anteil von Öl- und Gasheizungen am Energieverbrauch für Warmwasser und Raumwärme bei 66 Prozent. Die bisherige Entwicklung reicht jedoch nicht aus, um die Klimaneutralität zu erreichen. Im gesamten Gebäudebestand beträgt der Anteil der Wärmepumpen lediglich 7,3 Prozent. Obwohl Wärmepumpen mit 53 Prozent das stärkste Wachstum verzeichnen, werden immer noch mehr Gaskessel installiert. Die Herkunft des Stroms für Wärmepumpen ist ebenfalls entscheidend und sollte aus erneuerbaren Energien stammen. Photovoltaik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Energiewende.
 

Herausforderungen des Ersatzneubaus

Seit fast einem Jahrzehnt macht der Ersatzneubau von Wohngebäuden etwa 70 Prozent der Abrisse aus. Dies führt zum Verlust von Baumaterialien und grauer Energie, die bei Herstellung, Transport, Bau und Betrieb der abgerissenen Gebäude eingesetzt wurde. Der Neubau erfordert wiederum den Einsatz von grauer Energie. Diese kann nur reduziert werden, wenn recycelte, nachhaltige und regional verfügbare Baumaterialien verwendet werden.