
Aus für den 8-Stunden-Tag: Mehr Arbeit und weniger Schutz am Bau
Die geplante Abschaffung des 8-Stunden-Tages sorgt für heftige Kritik seitens der Arbeitnehmervertreter. Besonders die Gewerkschaft im Baugewerbe warnt vor den Folgen längerer Arbeitstage, wachsender Belastung und mehr sozialer Unsicherheit. Die neue Arbeitszeitregelung wird als Angriff auf den Arbeitsschutz und die Arbeitsbedingungen gewertet, was weitreichende Konsequenzen für Bauunternehmen und Handwerksbetriebe hätte.
Änderung der Arbeitszeitregelung und ihre Folgen
Die geplante Reform sieht eine Umstellung von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit vor. Diese Veränderung hat in den Gewerkschaften Besorgnis ausgelöst, da sie als potenzielle Bedrohung für die Gesundheit, Planbarkeit und Lebensqualität der Beschäftigten wahrgenommen wird. Kritiker argumentieren, dass die vermeintlich flexible Regelung in Wirklichkeit zu einer Ausweitung der täglichen Arbeitszeit führen könnte, was in unplanbaren Schichten und längeren Arbeitstagen resultiert.
Sorge vor Ausbeutung statt Entlastung
Während die Regierung mit mehr Flexibilität wirbt, befürchten Kritiker, dass die Arbeitgeber die neue Regelung ausnutzen könnten, um die Beschäftigten stärker zu belasten. Die Bauwirtschaft ist bereits jetzt von körperlicher Anstrengung, wechselnden Arbeitsorten und hohem Zeitdruck geprägt, und ein Wegfall des 8-Stunden-Tages könnte diese Belastungen weiter verschärfen.
Widerstand und Forderungen nach sozialer Absicherung
Die IG Bau kündigte energischen Widerstand an, nicht nur gegen die neue Arbeitszeitregelung, sondern auch gegen die Abkehr vom Umlagesystem der Rentenversicherung zugunsten privater Vorsorge. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft eine Mietobergrenze und eine schnellere Förderung des sozialen Wohnungsbaus, um den steigenden Lebenshaltungskosten in städtischen Ballungsräumen entgegenzuwirken.
Baubranche im Spannungsfeld zwischen Stabilität und wachsendem Druck
Die Bauwirtschaft steht derzeit unter einem zunehmenden politischen Druck, da Forderungen nach konkreten Bauprogrammen, einer Wohnraumoffensive und einer klaren Sozialpolitik lauter werden. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob aus den politischen Ankündigungen reale Entlastungen entstehen oder ob die Baubranche weiterhin mit verschärften Bedingungen konfrontiert wird.