Wohnungsbaukrise: Lage angespannt trotz Trendwende

Wohnungsbaukrise: Lage angespannt trotz Trendwende

Wohnungsbaukrise: Lage angespannt trotz Trendwende

  • Politik
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Nach fünf Jahren Rückgang erwartet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) 2026 ein preisbereinigtes Bauvolumenwachstum von zwei Prozent. Dennoch bleibt die Situation kritisch: Das Bauvolumen wird voraussichtlich sieben Prozent unter dem Höchststand von 2021 liegen, im Wohnungsbau sogar zehn Prozent. Besonders der Neubau bleibt eine Herausforderung und könnte 2026 noch rund 25 Prozent unter dem Niveau von 2021 bleiben.

Wohnungsbau als Schwachpunkt der Bauwirtschaft

Steigende Baupreise und Zinsen haben in den vergangenen Jahren die Finanzierung neuer Projekte erschwert. Dies führte zu einem Rückgang der Auftrags- und Genehmigungszahlen, insbesondere im Wohnungsbau. Viele Haushalte können sich Bauvorhaben nicht mehr leisten, was die Krise weiter verschärft. Während der Tiefbau durch Infrastrukturmaßnahmen stabil blieb, litten auch Nichtwohngebäude wie Büro- und Fabrikbauten unter der schwachen Konjunktur.

Stabilisierung und Chancen für 2025

Die DIW-Studie deutet darauf hin, dass 2025 eine Bodenbildung erreicht wird. Leicht gesunkene Zinsen und stabilere Auftragszahlen könnten das Bauvolumen stützen. Ein signifikanter Aufschwung wird jedoch nicht erwartet, da unsichere Einkommensentwicklungen und Arbeitsmarktsorgen die Investitionsbereitschaft der Haushalte dämpfen. Der Tiefbau bleibt eine Stütze der Bauwirtschaft, und ein anziehender Wohnungsbau könnte 2025 erste positive Impulse setzen.

Sofortprogramm für sozialen Wohnungsbau notwendig

Bereits umgesetzte Maßnahmen wie beschleunigte Verfahren und erhöhte Abschreibungsmöglichkeiten zeigen erste Wirkungen. Dennoch reichen diese Ansätze nicht aus, um die akute Wohnungsbaukrise zu bewältigen. Das DIW fordert daher ein Sofortprogramm für sozialen Wohnungsbau, das gezielt angespannten Wohnungsmärkten hilft. Mehr Bundesmittel und rechtliche Anpassungen sollen die Umsetzung erleichtern.

Langfristige Lösungen erforderlich

Obwohl eine Trendwende beim Bauvolumen in Sicht ist, bleiben tiefgreifende Maßnahmen entscheidend, um die Wohnungsbaukrise nachhaltig zu bewältigen. Nur durch entschlossenes Handeln kann die wachsende Lücke zwischen Baubedarf und tatsächlicher Bauleistung geschlossen werden.