Was die Baubranche bremst: Materialkosten & Fachkräftemangel

Was die Baubranche bremst: Materialkosten & Fachkräftemangel

Was die Baubranche bremst: Materialkosten & Fachkräftemangel

  • Politik
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Die Bauwirtschaft zeigt weltweit erste Erholungstendenzen. Besonders in Nord- und Südamerika verbessert sich das Marktumfeld, während Europa insgesamt hinterherhinkt. Auch in Deutschland steigt der Stimmungsindex leicht. Dennoch bremsen finanzielle Engpässe, hohe Materialkosten und der Fachkräftemangel weiterhin das Wachstum.
Der Global Construction Monitor (GCM) des Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) verdeutlicht, dass der Stimmungsindex in vielen Regionen ansteigt. Trotz eines leicht optimistischeren Stimmungsbildes bleiben wirtschaftliche Hürden bestehen. Besonders die steigenden Materialkosten stellen eine erhebliche Belastung dar. Laut RICS geben weltweit knapp 50 Prozent der Befragten an, dass steigende Materialpreise die Bautätigkeit negativ beeinflussen. In Deutschland ist dieser Anteil von 25 Prozent auf 40 Prozent gestiegen. Ebenso sehen 47 Prozent der deutschen Befragten finanzielle Engpässe als zentrales Problem, ein Anstieg um neun Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal. Auch komplexe Planungs- und Regulierungsanforderungen erschweren die Marktdynamik.

Wohnungsbau weiter unter Druck, Gewerbeimmobilien stabil

Während der Wohnungsbau in Deutschland weiter schwächelt, zeigt sich der Gewerbebau stabiler. Der Nettosaldo für die Bautätigkeit im Wohnsektor fiel von +18 Prozent auf -11 Prozent, was eine deutliche Verschlechterung bedeutet. Im Gegensatz dazu verbesserte sich der Ausblick für den Bau von Gewerbeimmobilien, bei denen der Saldo von 0 auf +15 Prozent anstieg. Auch die Infrastruktur bleibt eine Stütze des Marktes. Deutsche Unternehmen prognostizieren hier eine steigende Arbeitsauslastung mit einem Saldo von +9 Prozent.

Regionale Unterschiede im internationalen Bauindex

International entwickelt sich die Marktdynamik uneinheitlich. Während Nord- und Südamerika sowie der Nahe Osten und Afrika starke Wachstumsimpulse liefern, bleibt Europa hinter diesen Regionen zurück. Spanien zeigt mit einem Bauindex von +64 eine deutliche Verbesserung. In Deutschland hingegen liegt der Index mit -12 weiterhin im negativen Bereich, wenn auch leicht verbessert gegenüber -17 aus dem dritten Quartal. Besonders Frankreich verzeichnet eine starke Verschlechterung mit einem Rückgang des Stimmungsindex von +16 auf -23.

Fachkräftemangel als zusätzliches Problem

Neben finanziellen Herausforderungen bleibt der Fachkräftemangel ein kritischer Faktor für die Bauwirtschaft. Weltweit geben 51 Prozent der Befragten an, dass fehlende qualifizierte Arbeitskräfte die Bautätigkeit behindern. In Deutschland stieg dieser Anteil von 44 auf 53 Prozent. Diese Entwicklung zeigt, dass strukturelle Herausforderungen weiterhin das Wachstum der Branche hemmen und auch im Jahr 2025 ein dominierendes Thema bleiben dürften.