Verzögerungen bei Schlei-Brückenbau in Lindaunis sorgen für Unmut

Verzögerungen bei Schlei-Brückenbau in Lindaunis sorgen für Unmut

Verzögerungen bei Schlei-Brückenbau in Lindaunis sorgen für Unmut

  • Hochbau
  • 4 Min

Der Bau der neuen Schleibrücke bei Lindaunis kommt kaum voran. Ursprünglich sollte der Ersatzbau 2024 abgeschlossen sein, doch die Arbeiten verzögern sich immer weiter. Ein neuer Fertigstellungstermin wurde bislang nicht genannt. Seit September 2020 ist die Klappbrücke für Autos und Bahn gesperrt, Fußgänger nutzen eine provisorische Brücke.

Kritik an der Deutschen Bahn wächst

Die Landesregierung zeigt sich zunehmend frustriert über die Verzögerungen. "Die Entwicklungen sind vollkommen unbefriedigend", kritisiert Staatssekretär Tobias von der Heide (CDU). Das Land fordert die Deutsche Bahn auf, die Kommunikation zu verbessern und das Projekt zu beschleunigen. "Unser Druckmittel ist begrenzt, aber wir müssen klarstellen, dass die DB liefern muss."

Region leidet unter massiven Einschränkungen

Die anhaltende Sperrung belastet Pendler, Schüler, Gewerbetreibende und Touristen erheblich. "Viele müssen täglich lange Umwege in Kauf nehmen, Landwirte erreichen ihre Felder nicht, und ein Obsthof musste schließen", schildert Borens Bürgermeister Thomas Detlefsen. Gemeinsam mit seiner Amtskollegin aus Rieseby forderte er in einem offenen Brief an die Deutsche Bahn mehr Transparenz und eine klare Priorisierung des Projekts.

Deutsche Bahn bittet um Geduld

Eine Bahnsprecherin versichert, dass intensiv an der Fertigstellung gearbeitet werde. Noch im ersten Quartal 2025 soll ein Bauunternehmen beauftragt werden, um einen verlässlichen Zeitplan zu erstellen. Zudem sei die provisorische Fußgängerbrücke eine temporäre Lösung, um die Auswirkungen für Anwohner und Touristen abzumildern.

Steigende Kosten, unklare Perspektive

Bereits vor einem Jahr warnte die Bahn, dass sich die ursprünglich veranschlagten Kosten von 84 Millionen Euro erhöhen könnten – bedingt durch Marktbedingungen, den Ukraine-Krieg und Lieferengpässe. Neue Kostenschätzungen nannte die Bahn jedoch bislang nicht. Die Unsicherheit über den weiteren Bauverlauf sorgt weiterhin für großen Unmut in der Region.

Bild: © CC BY 3.0, Autor Andree Stephan