TU Braunschweig erforscht digitale Technologien
Der traditionelle Baubereich bleibt von der Digitalisierung oft unberührt, während andere Industriezweige kontinuierlich digitalisieren und automatisieren. Die Bauwirtschaft kämpft mit kostenintensiven, unproduktiven und umweltbelastenden Prozessen. Digitale Lösungen werden selten eingesetzt, obwohl die Bauwirtschaft vor der Herausforderung steht, den steigenden Bedarf mit weniger Ressourcen und Emissionen zu decken. Das Projekt "Die Digitale Baustelle" der Technischen Universität Braunschweig zielt darauf ab, digitale Fertigungstechnologien unter realen Baustellenbedingungen zu erforschen und Impulse für die Baupraxis zu geben.
Einzigartige Forschungsinfrastruktur entsteht
An der TU Braunschweig entsteht eine Forschungsinfrastruktur aus digital gesteuerten Großgeräten, darunter robotische Einheiten, ein mobiler Roboter, eine automatisierte Betonmischanlage und Objekttracking-Systeme. Zentral ist eine sechs Meter hohe "3D-Druckeinheit", die großformatige, individualisierte und CO2-effiziente Bauteile additiv herstellen soll.
Additive Fertigung als Schlüsseltechnologie
Additive Fertigungstechnologien wie der 3D-Betondruck gelten als Schlüssel für den Wandel in der Bauwirtschaft. Sie vereinen Ökonomie, Ökologie und soziale Aspekte der Bauproduktion. Der Verzicht auf Schalungen spart Kosten, während der additive Fertigungsprozess Material einspart und die Arbeitssicherheit verbessert.
Integration verschiedener digitaler Technologien
Die TU Braunschweig erforscht den 3D-Betondruck und andere additive Fertigungstechnologien im Rahmen des Sonderforschungsbereichs TRR 277 "Additive Manufacturing in Construction" (AMC). Die Digitale Baustelle verknüpft Grundlagenforschung mit Anwendungen und soll durchgängig datenbasiert auf der Baustelle arbeiten.
Neue Wege der Qualitätskontrolle und Einbindung der Bauwirtschaft
Die Forschenden nutzen automatische 3D-Vermessungssensorik und -methodik zur Qualitätssicherung und planen die Einbindung der regionalen und überregionalen Wirtschaft. Durch das Projekt sollen Möglichkeiten für eine zukünftige Baustelleninfrastruktur aufgezeigt und Impulse für die Transformation der Bauwirtschaft gesetzt werden.
Bild: IBB/TU Braunschweig, Harald Kloft