Schieneninfrastruktur: Ganzheitliches Konzept gefordert
Die weltweit führende Eisenbahnmesse InnoTrans 2024 ist in Berlin erfolgreich zu Ende gegangen. Zum Auftakt betonte Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB), die zentrale Rolle mittelständischer Bahnbauunternehmen für eine funktionierende Schieneninfrastruktur in Deutschland.
Mittelstand als tragende Säule für den Bahnverkehr
„Ohne die Leistungen mittelständischer Unternehmen wird es keine Verkehrswende geben“, so Gilka. Dabei nimmt er die Bundesregierung und die Deutsche Bahn in die Pflicht, da die bisherigen Maßnahmen, wie die Korridorsanierung der Riedbahn, zwar ein Schritt in die richtige Richtung seien, aber nicht ausreichten. „Der Bund muss eine nachhaltigere und verlässlichere Finanzierungsstrategie für die Sanierung und den Ausbau des Schienennetzes entwickeln“, fordert der BVMB-Vertreter.
Langfristige Planungen und Partnerschaft gefordert
Eine klare Perspektive und eine verlässliche Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Bahn und den Bahnbauunternehmen sind laut Gilka unerlässlich. Er plädiert für ein partnerschaftliches Vorgehen, das nicht „von der Hand in den Mund“ geplant wird, sondern eine langfristige Sicherstellung der Infrastrukturmaßnahmen ermöglicht.
Sanierung der Riedbahn als wichtiger Schritt
Aktuell wird nach einem neuen Konzept der Deutschen Bahn die Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt am Main saniert. Die Strecke bleibt über Monate hinweg gesperrt, um umfangreiche Arbeiten in einem Zug durchzuführen. „Das ist ein gelungener Auftakt und eine wichtige Nagelprobe“, lobt Gilka. Bis 2030 sollen mindestens 40 vergleichbare Projekte in Deutschland folgen.
Gesamtnetz im Fokus: Hochleistungsstrecken allein reichen nicht
Allerdings warnt Gilka davor, sich nur auf die Hochleistungsstrecken zu konzentrieren. Auch viele Nebenstrecken, Bahnhöfe und Bahnbrücken seien „völlig marode“ und benötigten dringend Sanierungen. „Ohne ein umfassendes Konzept für das gesamte Gleisnetz wird die Verkehrswende scheitern“, prognostiziert er.
Internationale Beobachtung und nationale Verantwortung
„Europa und die Welt beobachten gespannt, ob es Deutschland gelingt, seine Schieneninfrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen“, erklärt der BVMB-Chef. Denn das deutsche Schienennetz sei das Rückgrat des Bahnverkehrs und müsse entsprechend ausgebaut werden.
Rahmenbedingungen müssen stimmen
Gilka unterstreicht die zentrale Rolle der mittelständischen Bauwirtschaft bei der Bewältigung „einer der größten Mobilitätsherausforderungen unserer Zeit“. Trotz bester Qualifikation und Expertise der Unternehmen herrsche jedoch weiterhin große Unsicherheit, da die Rahmenbedingungen oft nicht stimmten.
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