Rückgang der Zinsen: Positive Aussichten für Baufinanzierung
Der Baufinanzierungsmarkt zeigt laut einer aktuellen Studie erste Anzeichen einer Entspannung. Trotz ausbleibender deutlicher Zinssenkungen erholt sich die Baufinanzierung spürbar. Zwar bleibt ein Boom im Neugeschäft aus, aber die Immobilienpreise stabilisieren sich regional unterschiedlich und die Nachfrage nach Darlehen bleibt hoch. Dies bietet beste Voraussetzungen für die Prognose einer langfristig positiven Entwicklung.
Ergebnisse der PwC-Baufinanzierungsstudie 2024
Die PwC-Baufinanzierungsstudie 2024, erstellt von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in Kooperation mit dem Baufinanzierungsvermittler Interhyp, zeigt erste Erholungstendenzen im Baufinanzierungsmarkt. Zum Jahresanfang stieg der Gesamtbestand auf rund 1.585 Milliarden Euro, was dem Wachstumsniveau von 2014 entspricht. Trotz dieser positiven Entwicklung ist eine Rückkehr zum Boom der Vorjahre noch nicht in Sicht. Die Effektivverzinsung ist ebenfalls rückläufig, was eine leichte Entlastung für Kreditnehmer bedeutet. PwC-Manager Ernst André Hettermann prognostiziert, dass trotz einer leichten Erholung im Neugeschäft ein Boom vorerst ausbleiben wird. Dennoch setzt der Rückgang der Effektivverzinsung ein positives Zeichen für potenzielle Kreditnehmer.
Stabilisierung des Neukundengeschäfts
Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte eine Wachstumsrate von zwölf Prozent erreicht werden, was eine langsame Erholung der Nachfrage verdeutlicht. Diese Entwicklung wird durch den Preisrückgang bei Immobilien und die Erholung des Verbrauchervertrauens gestützt. Es mehren sich die Anzeichen für eine Erholung bei der Baufinanzierung, auch wenn gravierende Zinssenkungen nicht zu erwarten sind. Das Neugeschäft zeigt, dass die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen ist und dass sich die Kreditnehmer an die Zinsmodalitäten gewöhnt haben.
Rückläufiges Interesse an Bausparverträgen
Das Interesse an Bausparverträgen zur Baufinanzierung ist rückläufig, während die Nachfrage nach Darlehenskomponenten gestiegen ist. Gegenüber dem Höchststand von 2023 sanken die Neugeschäftsvolumina deutlich, und der Bestandsrückgang beschleunigte sich. Das Kreditvolumen erreichte jedoch den Höchststand seit 2015. Trotz stabilisierter Immobilienpreise gibt es weiterhin regionale Unterschiede. Das gesunkene Zinsniveau führte dazu, dass das Interesse am Kauf einer Immobilie gestiegen ist.
Regionale Entwicklungen und langfristige Aussichten
Die Immobilienpreise für Neubauten stagnieren, aber eine Erholung zeichnet sich in einigen Metropolen ab. In München sind die Preise auf das Niveau von 2020 zurückgefallen, während sie in Hamburg anziehen und in Leipzig eine deutliche Erholung zeigen. Langfristig gesehen stehen die Aussichten für eine Baufinanzierung gut. Es wird eine positive Entwicklung bei der Kreditnachfrage zur Baufinanzierung prognostiziert, unterstützt durch langfristige Darlehenslaufzeiten und stabile Zinsen. Das Neugeschäft dürfte von den verbesserten Konditionen bei der Baufinanzierung profitieren. Jörg Utecht, Geschäftsführer von Interhyp, betont: „Es gibt ein großes Angebot an attraktiven Immobilien und Kaufpreise können verhandelt werden. Für Kaufinteressierte ist aktuell ein günstiger Zeitpunkt für den Immobilienkauf.“