Thüringen: Fertighäuser deutlich schneller bezugsfertig

Thüringen: Fertighäuser deutlich schneller bezugsfertig

Thüringen: Fertighäuser deutlich schneller bezugsfertig

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Der Hausbau in Thüringen verzögert sich zunehmend. Laut Angaben des Statistischen Landesamts in Erfurt vergingen im Jahr 2024 im Schnitt 26 Monate von der Baugenehmigung bis zum Einzug. Damit verlängerte sich die durchschnittliche Bauzeit im Vergleich zum Vorjahr um vier Monate. Besonders betroffen sind Bauprojekte in konventioneller Bauweise.

Fertighäuser als schnellere Alternative

Im Gegensatz dazu verkürzte sich die Bauzeit bei Fertighäusern um drei Monate. Diese konnten im Durchschnitt nach 20 Monaten bezogen werden. Zum Vergleich: Massivbauten benötigten im Schnitt 26 Monate bis zur Fertigstellung. Fertigteilhäuser bieten damit einen zeitlichen Vorteil und ermöglichen eine deutlich schnellere Realisierung.

Unterschiede je nach Haustyp

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr knapp 1.200 neue Gebäude mit rund 2.600 Wohnungen in Thüringen fertiggestellt. Unter den 998 Einfamilienhäusern lag die durchschnittliche Bauzeit bei zwei Jahren, was einer Verlängerung um drei Monate entspricht. Nur 2,1 Prozent dieser Gebäude waren innerhalb eines halben Jahres bezugsfertig, elf Prozent innerhalb eines Jahres. Zweifamilienhäuser benötigten im Durchschnitt 34 Monate bis zum Einzug – 13 Monate mehr als im Vorjahr. Bei Mehrfamilienhäusern stieg die Bauzeit auf durchschnittlich 35 Monate (2023: 30 Monate).

Ruf nach digitalen Verfahren und weniger Bürokratie

Die zunehmenden Verzögerungen werfen laut Kritik aus der Politik ein Schlaglicht auf strukturelle Probleme im Genehmigungsprozess. Längere Bauzeiten seien Ausdruck wachsender Bürokratie auf Bundes- und Landesebene. Gefordert werden einfachere Verfahren und insbesondere die Einführung digitaler Bauanträge, um Planungs- und Umsetzungszeiten zu verkürzen.