Politische Weichen für den Gartenbau der Zukunft
Die Zukunft des Gartenbaus hängt maßgeblich von angepassten politischen Rahmenbedingungen ab. Dies wurde bei der öffentlichen Mitgliederversammlung des Deutschen Gartenbautages des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) am 20. September 2024 in Berlin erneut deutlich.
ZVG fordert zügige Umsetzung des Maßnahmenpakets
Im Fokus der Diskussion stand das Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau, das in enger Zusammenarbeit mit dem ZVG entwickelt wurde. ZVG-Präsidentin Eva Kähler-Theuerkauf forderte eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen und betonte, dass der Verband sich intensiv an der Erarbeitung einer langfristigen Zukunftsstrategie beteiligen werde.
Bundeslandwirtschaftsministerium kündigt konkrete Maßnahmen an
Staatssekretärin Silvia Bender vom Bundeslandwirtschaftsministerium bekräftigte, dass Bund und Länder gemeinsam die Punkte des Maßnahmenpakets bearbeiten würden. Sie verwies dabei auf bereits umgesetzte Maßnahmen, wie die Förderung eines Moduls zur Nachhaltigkeitsbewertung im Gartenbau.
Forderungen nach weniger Bürokratie und mehr Forschung
Artur Auernhammer, Gartenbauberichterstatter der CDU/CSU, hob hervor, dass der Gartenbau nur dann zukunftsfähig bleibe, wenn Bürokratie und Kosten in Grenzen gehalten würden. Forschung und Ausbildung müssten weiterhin gefördert und unnötige Auflagen vermieden werden, um die Produktion hochwertiger Erzeugnisse sicherzustellen.
Betriebe berichten von Herausforderungen vor Ort
Reinhard Steinhilber, Betreiber einer Gärtnerei, schilderte seine Erfahrungen mit der Umstellung auf energieeffizientere und nachhaltigere Betriebsstrukturen. Diese Fortschritte würden jedoch oft durch bürokratische Hürden behindert. Frank Werner, Zierpflanzenproduzent, kritisierte die ungleichen Wettbewerbsbedingungen in Europa und forderte eine einheitliche Umsetzung von EU-Vorgaben, um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden.
Praktikabilität in politischen Entscheidungen gefordert
Stefan Schulz, Gemüseproduzent, forderte von der Politik mehr Praktikabilität und Verlässlichkeit bei Entscheidungen. Pauschale Verbote im Pflanzenschutz seien kontraproduktiv und würden die regionale Produktion erschweren, anstatt sie zu unterstützen.