Klimaschutz und Digitalisierung – Die grüne Zukunft der Baubranche

Klimaschutz und Digitalisierung – Die grüne Zukunft der Baubranche

Klimaschutz und Digitalisierung – Die grüne Zukunft der Baubranche

  • Nachhaltigkeit
  • 5 Min

Die Bauwirtschaft trägt eine große gesellschaftliche Verantwortung – nicht nur in Bezug auf grundlegende Bedürfnisse wie Wohnen und Arbeiten, sondern auch im Hinblick auf ihre ressourcenintensive Natur und die Anforderungen an Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Um bezahlbaren, barrierefreien und umweltfreundlichen Wohnraum zu schaffen, sind kostengünstige, energieeffiziente Neubauten sowie Sanierungs- und Umbauprojekte erforderlich. Zusätzlich zu diesen Herausforderungen steht die Digitalisierung als eine wichtige Entwicklung in der Baubranche an, doch bis zur vollständig digitalen Baustelle gibt es noch einen langen Weg.

Normungsroadmap "Bauwerke" 2024: Ein Leitfaden für die Zukunft

Um diesen bevorstehenden Aufgaben und ihrer Verantwortung gerecht zu werden, hat das Deutsche Institut für Normung (DIN) den Entwurf für die Normungsroadmap "Bauwerke" 2024 veröffentlicht, der ab sofort der Öffentlichkeit zugänglich ist. Bis zum 15. März werden Kommentare zu diesem Entwurf über die DIN-Kommentartabelle unter bauwerke@din.de entgegengenommen. Im Anschluss ist ein öffentlicher Workshop bei DIN geplant, bei dem Gelegenheit zur Diskussion gegeben wird.
Das Ziel dieser Initiative ist die Entwicklung eines klaren Fahrplans für die kommenden Jahre, um Normen und Standards für Bauwerke transparent, strukturiert, benutzerfreundlich und praxisnah zu gestalten. Der Entwurf der Roadmap, der federführend vom Sonderpräsidialausschuss Bauwerke erarbeitet wurde, identifiziert Normungslücken und -bedarfe sowie weitere Maßnahmen, die umgesetzt werden sollen. Dabei spielen das Building Information Modeling (BIM), die vollständige digitale Planung eines Bauprojekts, sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz eine zentrale Rolle für die Normungsarbeit.

Normen und Standards für Klimaschutz und Vertrauen

Dr. Albert Dürr, Präsident des Sonderpräsidialausschusses Bauwerke, betont die Bedeutung von Normen und Standards für den Klimaschutz: "Normen und Standards leisten einen wichtigen Beitrag, um den Ressourcenverbrauch zu senken und Emissionen zu verringern. Sie bieten abgestimmte Lösungen, mit denen alle an Planung, Bau und Betrieb Beteiligten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg effizient und im bestehenden Rechtsrahmen zusammenarbeiten können. Das stärkt auch das Vertrauen und das Verständnis zwischen den Akteuren."

Konkrete Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Zukunft

Die Normungsroadmap "Bauwerke" 2024 enthält konkrete Handlungsempfehlungen, darunter die Erweiterung der vielversprechenden BIM-Methode, bei der alle am Bauprojekt beteiligten Unternehmen und Personen vernetzt werden. Dies würde die Digitalisierung der Baubranche weiter vorantreiben und einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung des ökologischen Wandels leisten. Zudem sollte die Normung Klimaschutzmaßnahmen im Bauwesen durch standardisierte Nachhaltigkeitsbewertungen begleiten, indem einheitliche, wertfreie und transparent anwendbare Maßstäbe unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus von Produkten geschaffen werden, einschließlich des Themas "End-of-Waste (EoW)".


Schwerpunkte der Normungsroadmap

Die Normungsroadmap "Bauwerke" 2024 konzentriert sich auf strategische Themen wie Standsicherheit, Brandschutz, Gesundheitsschutz, Barrierefreiheit, Schallschutz, Energieeinsparung, Technische Gebäudeausrüstung und Dienstleistungen.
Die erste Ausgabe der Normungsroadmap wurde im Januar 2018 veröffentlicht, und der Sonderpräsidialausschuss Bauwerke hat die Umsetzung der darin enthaltenen Maßnahmen in den letzten Jahren aktiv begleitet.