Keine Lösung im Bahnbau
Die Deutsche Bahn hat ihre selbst gesteckten Pünktlichkeitsziele im ersten Halbjahr 2024 erneut verfehlt. Statt der angestrebten 70 Prozent waren nur 62,7 Prozent der Fernzüge pünktlich. Gründe dafür waren Unwetter, Streiks und vor allem Baustellen. Die Infrastruktur muss saniert werden, um den Bahnverkehr in Deutschland zu sichern. „Die Baustellen im Schienennetz sind der Garant dafür, dass der Bahnverkehr in Deutschland nicht komplett kollabiert“, betont Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung mittelständischer Bauunternehmen (BVMB).
Neues Baustellenkonzept ab Sommer 2024
Ab Sommer 2024 will die Deutsche Bahn ein neues Konzept einführen. Geplant sind fest getaktete Zeitfenster im Fahrplan, in denen Instandhaltungs- und Modernisierungsprojekte umgesetzt werden sollen. Ziel ist es, die Fahrplanänderungen bis 2026 zu halbieren und längere Baufreiheit durch die Bündelung von mehreren Gewerken zu erreichen.
Kritik der Bauwirtschaft
Die Bauwirtschaft fordert jedoch eine bessere Planungsqualität und mehr Planungssicherheit für Bauunternehmen. Laut BVMB sei eine schlechte Planung einer der Hauptgründe für die vielen Schwierigkeiten im Bahnbau. Viele Projekte geraten in Schieflage, weil die Vorplanungen und Ausschreibungen unzureichend sind, was zu Verschiebungen und Neuanplanungen führt. „Wenn die Vorplanungen für die Baustellen in dem neuen Baustellenkonzept nicht verbessert werden, kann das zu einem Desaster führen“, warnt Gilka. Bislang fehlt eine Erprobung des neuen Konzepts. Die Deutsche Bahn muss die Planungsqualität dringend verbessern, da Konzepte allein nicht ausreichen.