Hilfe für Kommunen: Tiefbau-Material wiederverwenden
Jährlich werden in Deutschland rund 250 Millionen Tonnen mineralische Baurohstoffe für den Erhalt und Neubau von Straßen, Brücken und Kanalisation verwendet. Besonders Kommunen spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie für 75 Prozent des deutschen Straßen- und Wegenetzes verantwortlich sind. Um diese Rohstoffe effizient zu nutzen, insbesondere durch Wiederverwendung, ist es entscheidend, genaue Informationen über die verbauten Materialien und deren Mengen zu haben.
Forschungsprojekt "RekoTi" entwickelt Leitfaden
Ein Forschungsteam unter der Leitung der Fachhochschule Münster hat im Rahmen des dreijährigen Projekts „RekoTi – Ressourcenplan kommunaler Tiefbau“ einen Leitfaden mit einer Toolbox entwickelt. Dieser soll Städten und Kreisen dabei helfen, Daten über verbautes Material zu erfassen. So können bei Abriss, Umbau oder Sanierung freiwerdende Materialien gezielt für neue Bau- oder Sanierungsprojekte innerhalb des Stadtgebiets eingeplant werden.
Vorstellung der Projektergebnisse
Am 26. September werden die Ergebnisse des Projekts „RekoTi“ in einer Abschlusskonferenz präsentiert. In vier Fachvorträgen erhalten die Teilnehmer einen Überblick über Materiallager im kommunalen Tiefbau sowie Praxisbeispiele zu innovativem Bauen und Erhalten von Brücken und Verkehrsflächen. Zudem wird die Anwendung der RekoTi-Toolbox in der Praxis vorgestellt.
Konferenz und Teilnahme
Die Konferenz findet am 26. September von 11 bis 16 Uhr im Jugendgästehaus in Münster statt und richtet sich an Vertreter von Kommunen, Fachleute der Baubranche sowie interessierte Bürger. Die Teilnahme ist sowohl in Präsenz als auch online möglich und kostenfrei. Eine Anmeldung unter fh.ms/rekoti24 wird erbeten.
Ressourcenrelevanz im Tiefbau
Der Tiefbau umfasst zentrale Infrastrukturkomponenten wie Verkehrsflächen, Kanalisation und Brücken, die sowohl ökonomisch als auch ressourcenbezogen von großer Bedeutung sind. „Durch ein gezieltes Stoffstrommanagement und eine hochwertige Kreislaufführung von bereits verbauten Materialien können in diesen Bereichen viele Ressourcen eingespart werden“, betont Dr. Franziska Struck, die Koordinatorin des Forschungsprojekts RekoTi.
Zusammenarbeit und Förderung
Das Projekt „RekoTi“ wurde in Kooperation zwischen Wissenschaftlern der Fachhochschule Münster, der Hochschule Karlsruhe und der Ruhr-Universität Bochum sowie Vertretern der Firma Hermann Dallmann Straßen- und Tiefbau, der Ingenieurgesellschaft Thomas & Bökamp und dem Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster durchgeführt. Gefördert wurde das dreijährige Verbundprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).