Gesunde Natur als wichtiger Wirtschaftsfaktor
Beim diesjährigen UBi-Dialogforum in Berlin trafen sich rund 300 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft sowie Branchen- und Naturschutzverbänden, um über das Engagement der Wirtschaft beim Erhalt der Biodiversität zu diskutieren.
Podiumsdiskussion und Praxisbeispiele
Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte die Unterstützung von nachhaltig und umweltfreundlich wirtschaftenden Unternehmen. Jan-Niclas Gesenhues, Parlamentarischer Staatssekretär des BMUV, erörterte auf dem Podium die Chancen und Herausforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Diverse Praxisbeispiele zeigten den Teilnehmenden, wie Unternehmen konkret zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beitragen können.
Wirtschaftliche Bedeutung der Biodiversität
Steffi Lemke hob die Notwendigkeit einer gesunden Natur für das wirtschaftliche Überleben hervor. Das Weltwirtschaftsforum zählt den Verlust der biologischen Vielfalt zu den größten ökonomischen Risiken der nächsten zehn Jahre. Ganze Branchen sind von den Leistungen der Natur abhängig, weshalb die Wirtschaft eine Verantwortung trägt, sich für den Erhalt der Natur zu engagieren, insbesondere in der Lieferkette. Das Projekt „Unternehmen Biologische Vielfalt“ vereint Firmen, Initiativen und Verbände, die sich für Artenvielfalt und gesunde Ökosysteme einsetzen und im Einklang mit der Natur wirtschaften.
Integration von Biodiversität in Nachhaltigkeitsberichten
Ein Schwerpunkt des Dialogforums war die Integration von Biodiversität in Nachhaltigkeitsberichten. Dr. Jan-Niclas Gesenhues, Anna Alex (Unternehmerin und Investorin von Nala Earth), Wolfgang Schubert-Raab (Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe) und Dr. Nicolas zur Nieden (Ernst & Young) diskutierten über aktuelle Entwicklungen, Vorteile und Herausforderungen des Reportings. Die EU-Berichtspflichten und globale Reporting-Standards sind wichtige Hebel für eine systematischere Berücksichtigung von Biodiversität in der Wirtschaft, da sie Wissen über Biodiversitätsrisiken generieren und mehr Transparenz gegenüber Investoren und der Gesellschaft schaffen.
Praxisorientierte Nachmittagsforen
In den Nachmittagsforen wurden praktische Ansätze für die Branchen Tourismus, Bau und Textil zur Integration von Biodiversität in Unternehmen aufgezeigt. Konkrete Tools, Strategien und Maßnahmen wurden vorgestellt, die nicht nur zum Natur- und Umweltschutz beitragen, sondern auch die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Unternehmen stärken.
Unterstützung für kleine und mittelständische Unternehmen
Ein spezielles Nachmittagsforum war kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) gewidmet, die einen Einstieg in das Thema Biodiversität suchen. Sie erhielten durch verschiedene Vernetzungs- und Beratungsformate Ideen und Unterstützung für die Integration von Biodiversität in ihr Unternehmensmanagement und konnten mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Naturschutz und Politik ins Gespräch kommen.
Vernetzung und Bewusstseinsförderung
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm betonte die untrennbare Verbindung zwischen Biodiversität und Wirtschaft. Der Verlust funktionierender Ökosysteme führe zu hohen wirtschaftlichen Verlusten. Das BfN fördert deshalb den Austausch und die Vernetzung zwischen Wirtschaft, Naturschutz und Politik, um ein Bewusstsein für die wirtschaftliche Bedeutung des Naturschutzes zu schaffen.