Gebäudetyp E: Schnell und günstig bauen, aber sicher!
In Deutschland muss Wohnraum schnell und bezahlbar entstehen. Ein möglicher Beitrag dazu ist der Gebäudetyp E, wobei E für einfach steht. Diese Einfachheit wird jedoch oft als Verzicht auf technische Standards missverstanden. Sicherheit und Gesundheitsschutz bleiben aber in allen Gebäuden unerlässlich. Eine dichte Gebäudehülle allein genügt nicht. Der Gesetzentwurf könnte dazu beitragen, dass Menschen in Deutschland flexibler und nach ihren eigenen Bedürfnissen bauen können.
Sicherheit und Gesundheitsschutz
Auf Sicherheit und Gesundheitsschutz darf in Gebäuden nicht verzichtet werden. Vor dem Hintergrund der rechtlichen Fragen zum Gebäudetyp E hat die TGA-Repräsentanz Berlin ihre Positionen dem Bundesministerium der Justiz und dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen übermittelt. „Aktuell wird zwischen dem Bundesbau- und dem Bundesjustizministerium abgestimmt, wie das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) geändert werden kann, um einen sogenannten Gebäudetyp E zu ermöglichen“, erklärt Frank Ernst, Geschäftsführer der TGA-Repräsentanz Berlin. „Dieser Gebäudetyp soll dazu beitragen, dass schnell bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann.“ Der Begriff „einfach“ wird jedoch oft als Verzicht auf Technik gewertet.
Technische Lösungen für den Gebäudetyp E
Moderne Neubauten werden heute effizient und mit Lärmschutz für die Bewohner gebaut. Um sicherzustellen, dass die Menschen in den Gebäuden mit frischer Luft versorgt werden und Schimmelbildung vermieden wird, sind technische Lösungen erforderlich. Deshalb sind solche technischen Lösungen auch für den Gebäudetyp E notwendig. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt ein technisches System nachgerüstet werden müssen, ist dies kostspielig und mit erheblichem Aufwand verbunden.
Baukosten senken
Eine zukunftsweisende und weniger personalintensive Methode ist das serielle Bauen. „Der Gesetzentwurf kann ein Weg sein, den Menschen in Deutschland die Freiheit zu geben, das zu bauen, was sie wollen und brauchen – und was sie auch bezahlen können“, betont Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB). „Es muss wieder möglich sein, das sicherheitstechnisch Notwendige zu bauen und nicht immer nur das technisch absolut Machbare.“ Der Gebäudetyp E wird durch die Landesbauordnung der Länder unterstützt.
Lösung für bezahlbares Wohnen
„E wie einfaches Bauen – das ist ein wichtiger Lösungsansatz für bezahlbares Wohnen in Deutschland und kann dazu beitragen, die Baukosten wieder auf ein erträgliches Maß zu reduzieren“, bestätigt auch Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB). In den letzten Jahrzehnten wurden die Anforderungen an Gebäude aufgrund von Unsicherheiten in der Rechtsprechung immer weiter verschärft, was das Bauen unnötig verteuert hat. Dennoch muss überprüft werden, ob der Entwurf zum Gebäudetyp E tatsächlich die gewünschten Ergebnisse liefert.